WLAN Reichweite, Antennentechnik in großen Hallen

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Kralle840
Beiträge: 5
Registriert: 21 Feb 2006, 16:12

WLAN Reichweite, Antennentechnik in großen Hallen

Beitrag von Kralle840 »

Ich setze WLAN Technik bei Konzerten in großen Hallen ein, um über ein Tablet-PC und VNC einen stationären Rechner fernzubedienen.
Mit großen Hallen meine ich z.b. die Köln-Arena oder die Arena Oberhausen.
Ich laufe mit dem Tablet über alle Ränge und muß immer eine WLAN- Verbindung mit dem stationären PC/AccessPoint haben. Damit dies irgendwie klappt, setze ich am Access Point Richtantennen ein, die 12dBi bei 60°H/60°V machen und damit die Fläche ausleuchten, in der ich mich bewege. Da der Tablet PC keine Richtantenne hat (kleiner Rundstrahler mit 0dB Gewinn), muß ich den AP mit voller Leistung senden lassen, damit es in der hintersten Ecke der Arena noch funktioniert (etwa 100m Sichtverbindung). Nach dem, was ich hier im Forum gelesen habe, bewege ich mich damit außerhalb der Richtlinien, da der AP L-54ag mit 17dBm abstrahlt, und die Antenne 12db macht (kann ich eigentlich dBm und dBi addieren....?).

Gibt es andere Möglichkeiten, die Reichweite zu erhöhen?

Wie reagiert die WLAN Karte im Tablet in der Nähe der Richtantennen, wenn sie dann mit 29dBm angestrahlt wird? Wird die HF-Eingangsstufe der Karte übersteuert (Atheros)?

Wie sieht das mit Reflexionen in der Halle aus und welche Konsequenzen könnten sie haben?

Zur Zeit mache ich das mit 2,4GHz und möchte nun auf 5GHz umsteigen.
Ergeben sich bei 5GHz neue Vorteile, Verfahren?

Gibt es außer einer Lösung mit mehreren APs noch andere Ideen, wie ich die Halle HF-technisch gut ausleuchten kann?

Vielen Dank für zahlreiche Antworten.
Casey
Beiträge: 177
Registriert: 23 Dez 2004, 15:34

Re: WLAN Reichweite, Antennentechnik in großen Hallen

Beitrag von Casey »

Kralle840 hat geschrieben:Da der Tablet PC keine Richtantenne hat (kleiner Rundstrahler mit 0dB Gewinn), muß ich den AP mit voller Leistung senden lassen, damit es in der hintersten Ecke der Arena noch funktioniert (etwa 100m Sichtverbindung).
Ich hatte schon stabil nutzbare Verbindungen (1 bis 2 MBit/s) über 700m bei freier Sicht und störungsfreier Umgebung zwischen einem (nicht sonderlich günstig platzierten) Noname AP und einem guten Notebook.
Wobei das Notebook mit Displayantennen und AR5004X MiniPCI Karte ausgestattet war, alles mit den Standardantennen und Sendeleistungen, also 15dBm und ca. 3dBi auf beiden Seiten.
Ich würde meinen bisherigen Erfahrungen nach mal darauf tippen das der Wlanteil von deinem Tablet PC nichts taugt wenn du bei nur 100m schon mit Richtantennen arbeiten musst.
Kralle840
Beiträge: 5
Registriert: 21 Feb 2006, 16:12

Beitrag von Kralle840 »

Den Verdacht mit den schlechten Antennen hatte ich auch und habe dann Experimente mit selbstgebauten Antennen, einer Notebookantenne von WIMO und einer PCMCIA Karte gemacht und mußte feststellen, dass die alle nicht sehr unterschiedlich sind.

Was mich allerdings bei allen Lösungen verwundert, ist, dass in unmittelbarer Nähe zum L-54ag alle Antennenlösungen 'nur' eine Signalstärke von 50-70% im LANCOM WLAN-Monitor anzeigen. Erst wenn ich auf 5GHz umschalte, bekomme ich Werte von 80-90%.

Gibt's dafür eine Erklärung?
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

die angegebene Signalstärke ist das SNR, d.h. das
Verhältnis der empfangenen Signalstärke zum
Rauschpegel auf diesem Kanal. Dabei gilt die
Formel

SNR = (Prozentwert * 64) / 100

50..70 % ergäben 32..45 dB, 80..90% ergäben
51..58 dB SNR. Zumindest ein Teil davon wäre
dadurch erklärbar, wenn das LANCOM bei 2,4 GHz
einen deutlich höheren Rauschpegel auf dem
Kanal sieht, was das SNR drückt. Bei 2,4 GHz gäbe
es ja eine ganze Menge von 'Störern', die auch in diesem
Band mit anderen Modulationen arbeiten, z.B. Bluetooth,
Mikrowellenherde oder drahtlose Video-Übertragungsstrecken. Wenn in der Umgebung des
LANCOM so etwas steht...

Gruß Alfred
“There is no death, there is just a change of our cosmic address."
-- Edgar Froese, 1944 - 2015
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