nach kurzer Zeit zu wenig Durchsatz auf 300m PtP-Strecke

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WLFH
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nach kurzer Zeit zu wenig Durchsatz auf 300m PtP-Strecke

Beitrag von WLFH »

Hallo,

ich habe vor seit kurzem eine Richtfunktrecke mit zwei L-310agn am laufen.
Es soll hier das Maximum an Durchsatz rausgeholt werden. (D.h. mind. 70MBit netto)
Dies funktioniert auch nach einem Neustart des als Master konfigurierten APs eine Zeit lang. (bis zu einer Stunde)
(Netto-Durchsatz zwischen 94 und 96MBit, gemessen mit iperf)
Danach fällt die Bandbreite auf unter 50MBit ab.
Unter Status > WLAN > Interpoints > Accesspoint-Liste im LCOS-Menü erscheint dann unter 40MHz-Modus "nein" statt zuvor "ja".

Es macht den Anschein, daß bei geringer Auslastung von 40MHz auf 20MHz runtergeschaltet wird, aber nicht mehr auf 40MHz, wenn die Bandbreite benötigt wird.

An der Signalstärke kann es nicht liegen. Das SNR liegt bei ca. 45dB.
Das Rauschen bei etwa -94dBm.
Beide Lancoms sind direkt in einem Antennengehäuse mit dualpol. Antennen (20dBi) eingebaut.

Die Frage ist daher, wie kann man den L-310agn dazu veranlassen im 40MHz-Modus zu bleiben?
In der Konfiguration kann man leider nur einstellen, daß höchstens 20MHz genutzt werden dürfen oder automatisch auf 40MHz umgeschaltet wird.

Was ich aber im Webinterface im LCOS-Menü noch gefunden habe, ist unter
Setup > Schnittstellen >WLAN > WLAN-1
der Punkt "Kanal-Paarung".
Hier kann man zwischen "11n-konform" und "legacy-turbo-freundlich" wählen.
Standardmäßig steht dies auf "11n-konform".
Was hat es mit dieser Einstellung auf sich? Ich konnte dazu keinerlei Infos finden.

Ich habe auf beiden L-310agn das aktuelle LCOS-Release 7.80 drauf.
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

sind Dir eventuell wegen Radarerkennungen die Kanäle so
zugelaufen, daß kein Kanalpärchen mehr vorhanden ist (->Status->WLAN->Channel-List)?
Hier kann man zwischen "11n-konform" und "legacy-turbo-freundlich" wählen.
Standardmäßig steht dies auf "11n-konform".
Was hat es mit dieser Einstellung auf sich? Ich konnte dazu keinerlei Infos finden.
Das brauchen nur ein paar Kunden, die parallel zu ihren
11n-Strecken noch ältere Geräte mit dem Atheros-
proprietären Turbo-Modus (108 MBit) nutzen. Bei diesem
Turbo-Modus ist die Paarung von Steuer- und Erweiterungs-
kanal genau um einen Kanal verschoben und wenn man
die 11n-Geräte in ihrer Paarung nicht daran anpaßt, beißt
siuch das ziemlich.

Gruß Alfred
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WLFH
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Beitrag von WLFH »

Hallo Alfred,

danke für Deine Antwort.
So, wie es aussieht, hat ein Ändern der Kanal-Paarung auf "legacy-turbo-freundlich" geholfen.
Seit gestern Abend steht der 40Mhz-Mode duchgehend auf "yes".
Denn ich betreibe weitere Richtgunkstrecken mit L-54ag bzw. L-54dual im Turbomodus.
An einem Standort laufen inkl. der neuen Strecke derzeit fünf 5GHz-WLANs zusammen.
Davon ist lediglich eine nicht im Tubomodus.
Eine der Turbostrecken kommt aber die nächsten Tage weg.

Was mir noch aufgefallen ist, wenn ich unter "Kanal-Scan-Resultate" nachsehe, fehlen dort scheinbar bei den 310agn die Kanäle 120, 124 und 128.
Bei den L-54ag bzw. dual sind diese unter diesem Punkt aber vorhanden.
(Die L-54ag und dual laufen mit LCOS 7.58)
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Was mir noch aufgefallen ist, wenn ich unter "Kanal-Scan-Resultate" nachsehe, fehlen dort scheinbar bei den 310agn die Kanäle 120, 124 und 128.
Bei den L-54ag bzw. dual sind diese unter diesem Punkt aber vorhanden.
Das ist bei allen neueren Firmwaren aufgrund geänderter
DFS-Vorschriften so. Ein Radar in Paris hat sich gestört
gefühlt und wenn man nicht ziemlich absurde Anforderungen
an die Radarerkennung erfüllen will, muß man diese drei
Kanäle aussparen.

Gruß Alfred
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WLFH
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Beitrag von WLFH »

Super :-(
D.h., auf den alten Geräten bleibt vorerst LCOS 7.58.
Mal schaun, wo die nächsten Flughafen- und Wetterradare sind:
Gut 40km Luftlinie von hier der Münchner Flughafen.
Und in fast 60km Entfernung das nächste Wetterradar.
Alles durch die Topografie einigermaßen gut abgeschirmt.
Danke, Paris. ;-)
Wie sollen reale max. 70mW vs. x kW ein Radar stören?? Das ergibt höchstens einen Pixelfehler am Schirm, wenn überhaupt. ;-)
Dann werd ich wohl doch bald bei der BNetzA wegen dem BFWA-Band anklopfen müssen.
Nicht wegen den 36dBi sondern nur wegen der Kanäle natürlich.
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Wie sollen reale max. 70mW vs. x kW ein Radar stören?? Das ergibt höchstens einen Pixelfehler am Schirm, wenn überhaupt.
Das hängt sehr von der Arbeitsweise des Radars ab.

Generell muß der Empfänger eines Radars extrem
empfindlich sein, weil die Signale hin und zurück müssen und damit mit der vierten Potenz der Entfernung
geschwächt werden. Die 'Störsignale' eines APs
müssen aber nur den einfachen Weg zum Radarsystem
zurücklegen. 'Gute' Radare wie z.B. im Militärbereich
arbeiten mit entsprechend gut autokorrelierenden
Signalen, so daß man einen AP nur als ein leicht erhöhtes
Rauschen wahrnimmt. Wenn das jedoch nicht der Fall
ist, und bei vielen zivilen Wetterradaren ist das wohl so,
dann kann man eine Richtfunkstrecke im Wolkenbild als
eine dicke Linie sehen - das haben die Wetterfrösche eben
nicht so gern, und wegen Klimawandel und so haben sie
im Moment eine ziemlich starke Lobby.
Danke, Paris. Wink
Gerüchteweise soll ein Vertreter der Deutschen
Flugsicherung auf dem fraglichen ETSI-Meeting
vorgeschlagen haben, für die Franzosen doch einfach den
Hut rumgehen zu lassen, damit sie sich etwas ordentliches
für Charles de Gaulle kaufen können...hat natürlich nicht
geklappt...

Gruß Alfred
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