Fragen zum All-IP der Telekom

Allgemeine Fragen zu Themen die sonst nirgendwo passen

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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Da hake ich auch noch einmal ein:
1. Viele Unternehmen und Behörden akzeptieren Anträge und Formulare per Fax - nicht jedoch per E-Mail.
2. Ein Fax muss ja nicht immer mit einem Faxgerät verbunden sein, sehr oft wird direkt vom PC via LANCAPI gefaxt und beim Gegenüber trifft es auch auf einem Faxserver ein. Trotzdem kann man Sendeerfolg oder Misserfolg eindeutiger nachverfolgen als bei einer E-Mail.
3. Es gibt auch andere "Datendienste" via ISDN, die kein klassisches Internet sind, beispielsweise Banking-Dienste von Sparkassen, die sich an kleinere und mittlere Unternehmen richten und aus Sicherheitsgründen über eine direkte CAPI-Einwahl beim Bankserver die Kommunikation aufnehmen.

All diese Gründe sprechen für ein Weiterleben der ISDN-Technik, die sich als solide, zuverlässig, wenig störanfällig und flexibel erwiesen hat.

Die Lösung des Problems wäre einfacher, als viele denken: ISDN und All-IP-Anschlüsse wahlweise den Kunden anbieten. Jeder wird sich für den entscheiden, bei dem die Vorteile überwiegen. Und ich bin davon überzeugt, dass ein Großteil von denen, die die Vorteile des ISDN gewöhnt ist, sich auch weiterhin für diese Technik entscheiden wird.
Router: 2 x 1900EF (Vodafone Business 600/20; Telekom ADSL2+); 1781VA (Telekom VDSL 250/40);
Wireless: WLC-4006+; 4 x L-452agn;
Switches: 4 x aruba 6100 12G; 2 x Cisco 3560-CX; 2 x Extreme X440G2-12p-10GE4; 2 x Juniper EX2300-C-12P; 2 x Zyxel XS1930-12F
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
@ alf29: Das wusste ich nicht, dass es keine Hersteller mehr für ISDN-Vermittlungsstellentechnik gibt. Die Sache ist doch aber die, dass wenn es die Deutsche Telekom haben wollte, die üblichen Verdächtigen (NSN und Co.) sicherlich wieder was anbieten würden, da der Kunde wohl definitiv groß genug für nach Kunden maßgeschneidertes Equipment sein dürfte.
Das mag zu Zeiten gestimmt haben, als SEL und Siemens deutsche Anbieter waren und dementsprechend auch ein offenes Ohr für die Wünsche eines deutschen Großkunden hatten (sie waren ja früher quasi Haus- und Hoflieferanten der Post...). Aber heutzutage will Siemens aus NSN raus, weil sie seit Jahren keine Gewinne machen und SEL ist schon lange in Alcatel-Lucent ein/untergegangen...

Gruß Alfred
“There is no death, there is just a change of our cosmic address."
-- Edgar Froese, 1944 - 2015
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass z.B. Ericsson und Huawei ISDN-Linecards für MSAN anbieten. Damit wäre es doch technisch möglich, kundenseitig funktionierendes ISDN bereitzustellen, das intern übers IP-Weitverkehrsnetz abgewickelt wird. Damit wäre das Hauptargument für die Abschaffung des ISDN (zwei verschiedene Netze, doppelte Kosten) eigentlich hinfällig.
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MoinMoin
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Beitrag von MoinMoin »

Moin, moin!

Nochmal kurz für alle, due auf FAX nicht verzichten können oder wollen: Die Telekom bietet auch zukünftig Analogtelefonie über eine zusatzliche Doppelader an. Die Wandlung in VoIP passiert dann in der Vermittlung. Durch den Wegfall von ISDN wird analoges FAXen also keineswegs unmöglich. Es kehrt lediglich wieder zu seinem Ursprung zurück: der analogen Kupferdoppelader.

Ciao, Georg
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Hallo Georg,

danke für die Info. Dann braucht man trotzdem wieder einen zusätzlichen Anschluss, das war ja das schöne an ISDN, dass man mit einem einzigen Anschluss alles machen konnte.

Prinzipiell könnte die Telekom ja auch weiterhin ISDN anbieten und es in der Vermittlungsstelle zu VoIP wandeln. Wäre sicherlich technisch lösbar.

Ich finde, man sollte eine Petition starten, die den Erhalt und das Weiterbestehen des ISDN fordert.

Gruß
fildercom.
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MoinMoin
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Beitrag von MoinMoin »

Moin fildercom!

Ja, das könnte die Telekom sicherlich machen. Ich denke, das ist einfach eine Frage des Preises. Einen "SIP ATA" pro (sicherlich teuer zu bezahlender) zusätzlicher analoger Leitung ist vermutlich billiger, als alleine der ISDN-NTBA auf der Kundenseite. Dazu noch das Equippment auf der Vermittlungsseite. Ich kenne bisher nichts, das wie ein ATA von ISDN nach SIP wandeln würde.

Ciao, Georg
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REPTILE
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Beitrag von REPTILE »

Also wir setzten DSLAMs von Keymile ein, da gibt es natürlicha auch

Analoge und ISDN Linecards, wenn man das ganze jetzt ohne V5 Anbindung machen will, gibt es sogenannte Mediagateway Karten, die dann von SIP nach TDM umsetzten, also im endeffect SIP nach Analog oder ISDN.

Das ganze würde natürlich jetzt zwei bzw drei zusätzliche Karten kosten, plus Splittermodul.... somit ist die AllIP Lösung viel günstiger...
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Bleibt zu hoffen, dass bis zum Ende des "echten" ISDN die Telekom sich für so eine Lösung entscheidet - die Mehrkosten hat natürlich der Kunde zu tragen, aber um weiterhin ISDN zu bekommen würden das sicherlich nicht gerade wenige Kunden - uns eingeschlossen - bezahlen.
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MoinMoin
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Beitrag von MoinMoin »

Moin Reptile!
REPTILE hat geschrieben:Also wir setzten DSLAMs von Keymile ein, da gibt es natürlicha auch Analoge und ISDN Linecards, wenn man das ganze jetzt ohne V5 Anbindung machen will, gibt es sogenannte Mediagateway Karten, die dann von SIP nach TDM umsetzten, also im endeffect SIP nach Analog oder ISDN.
ISDN-Telefonie über VoIP (SIP) ist ja recht einfach abzubilden (CIP 16: G.711, CIP 26: G.722, CIP 17: G.711/T.38, CIP 4: G.711 - wobei das auch schon nicht eindeutig ist und FAX häufig auch mit CIP 4 und G.722 mit CIP 9 übertragen wird).

Aber transparente Datendienste (UDI)? Gibt es daür Standards? Oder ist das dann eine Insellösung, die zu erheblichen Interop-Problemen mit ausländischen Telcos führen? Gut, im Grunde muß nur sichergestellt sein, daß die Verbindung NICHT zustandekommt.

Ciao, Georg
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REPTILE
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Beitrag von REPTILE »

MoinMoin hat geschrieben:Moin Reptile!
REPTILE hat geschrieben:Also wir setzten DSLAMs von Keymile ein, da gibt es natürlicha auch Analoge und ISDN Linecards, wenn man das ganze jetzt ohne V5 Anbindung machen will, gibt es sogenannte Mediagateway Karten, die dann von SIP nach TDM umsetzten, also im endeffect SIP nach Analog oder ISDN.
ISDN-Telefonie über VoIP (SIP) ist ja recht einfach abzubilden (CIP 16: G.711, CIP 26: G.722, CIP 17: G.711/T.38, CIP 4: G.711 - wobei das auch schon nicht eindeutig ist und FAX häufig auch mit CIP 4 und G.722 mit CIP 9 übertragen wird).

Aber transparente Datendienste (UDI)? Gibt es daür Standards? Oder ist das dann eine Insellösung, die zu erheblichen Interop-Problemen mit ausländischen Telcos führen? Gut, im Grunde muß nur sichergestellt sein, daß die Verbindung NICHT zustandekommt.

Ciao, Georg

Also einmal gibs ne Karte die TDM over IP macht "circuit emulation service over packet (CESoP)" das ganze geht über "Structure Agnostic Transport over protocol....


oder den direkten weg zu Voip, als H.248/MEGACO Mediagateway, hier werden sowohl analoge als auch ISDN BA oder PRI Anschlüsse unterstützt.

oder auch SIP zu ISDN BA oder analog


Aber näheres darfst mich auch net fragen, wir bieten auch nur All-IP an :)

Wenn du nähere Infos willst, kann ich dir gerne nen Stapel Datenblätter zukommen lassen :)



Packet” (SAToP)
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MoinMoin
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Beitrag von MoinMoin »

Moin Reptile!

Nee, laß mal. Hätte mich nur interessiert, ob es sowas wie UDI over VoIP in international standardisiert gibt. Ohne macht das keinen Sinn, weil dann die ISDN-Anschlüsse zu einer Insel werden.

Ciao, Georg
crypticvision
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Beitrag von crypticvision »

Ich lass mich mal überraschen, was dann aus unseren Anlagenanschlüssen über x NTBAs wird. Außerdem ist an einem Standort die aktuelle ISDN Leitung über 8 km lang und somit kein DSL ähnlicher Datendienst, ohne hohen Aufwand zu betreiben, möglich.
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

Ich habe da nochmal eine Frage:
Bei Sphairon bin ich auf einen SIP Gateway gestoßen, der aus SIP wieder ISDN, also S0, machen kann.

Hier ist das gute Stück:
http://www.sphairon.com/produkte/sip-ga ... y-400.html

Meine Fragen, ich hoffe dass jemand mehr dazu weiß:
1. Kann man den Gateway auch hinter einem Lancom-Router betreiben?
2. Kann dieses Gerät wirklich alle SIP-Accounts in "echtes" ISDN verwandeln, so dass auch Fax oder CAPI möglich sein werden?

Gruß
fildercom.
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MoinMoin
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Beitrag von MoinMoin »

Moin fildercom!

Soweit ich das den Daten entnehmen kann, macht das Teil lediglich Telefonie (wird bei SIP auf G-711, G.726 etc. umgesetz) und FAX (im SIP als T.38, möglicherweise auch als G.711). Das kann ein LANCOM auch alles. Es hapert auch da an der Datenübertragung per UDI und transparent verschaltetem B-Kanal. Ist halt eine Telefonielösung, mehr nicht.

Ciao, Georg
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fildercom
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Beitrag von fildercom »

MoinMoin hat geschrieben:Moin fildercom!

Soweit ich das den Daten entnehmen kann, macht das Teil lediglich Telefonie (wird bei SIP auf G-711, G.726 etc. umgesetz) und FAX (im SIP als T.38, möglicherweise auch als G.711). Das kann ein LANCOM auch alles. Es hapert auch da an der Datenübertragung per UDI und transparent verschaltetem B-Kanal. Ist halt eine Telefonielösung, mehr nicht.

Ciao, Georg
Das heißt, dass man besser einen 1722er oder 1723er hinter einem aktuellen 1781er nehmen sollte und einen S0 als "intern" konfigurieren sollte, um daran die ISDN-Anlage weiter betreiben zu können? Dann sollte auch Fax vielleicht irgendwie gehen, aber mit der LANCAPI wird es, wie weiter vorne schonmal angedeutet, wohl eher schwierig? Oder besser gleich einen 1724er, weil der 4 S0-Ports hat?
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