Dr.Einstein hat geschrieben:
Zum Glück hatte ich einen Fall wie Koppelfeld noch nicht aufm Tisch, wo man mit allen Mitteln tricksen muss, um die Funktion zu realisieren.
Wir davon aktuell gleich drei:
Viele 'alteingesessene' Unternehmen haben Deals mit der T* laufen, daß der Privatanschluß xyz als Außenstelle der Firma gilt - auch auf der Rechnung. Gerade Gesellschafter und Verwandtschaft aber wohnen auch schonmal abgelegen. Weil man ja allerbeste Beziehungen pflegt, kriegt man die T* sogar dazu, auf Annex J umzustellen, um statt "DSL 300" wenigstens "DSL 3000" zu bekommen. Dann fällt aber der ISDN-Anschluß weg. Einer unserer Geschäftszweige besteht im Bau von TK-Anlagen, und es wird regelmäßig gewünscht, daß bestimmte Leute auch in der Firma abgehend von ihrem Privatanschluß telephonieren können respektive ankommende Gespräche annehmen können. Dazu gibt es auch jede Menge "Nebenanschlüsse" für Alarmanlagen, Elektrizitätszähler etc. pp..
Die möchte man dann natürlich integriert haben -- 'mal mindestens bis zum Ende der Vertragslaufzeit.
Ich denke, bei Telekom sitzen auch nur Projektmanager die vom Standardszenario ausgehen.
Ich denke, daß da Leute sitzen, die in Ermangelung von Ideenreichtum und Kundenorientierung immer wieder die alte, propietäre Karte ausspielen - was bei der bekannten Borniertheit des typischen T-Online - Kunden ja erstaunlicherweise immer wieder funktioniert. Diese Idioten saufen mit Freuden den Kakao aus, durch den sie vorher gezogen wurden -- das wird nur noch getoppt vom Apple-Jünger.
Auch einem T-Manager hätte seinerzeit klar sein müssen, daß nationale Alleingänge - ob die nun EWS/F, 1TR6, Annex B/J oder TAS heißen - langfristig zum Scheitern verurteilt sind. Überhaupt auf die Idee zu kommen, sich von IBM und Siemens da etwas zusammenflicken zu lassen ...
Und da sollst du halt wirklich eine Telekom Leitung für Telekom SIP Verbindung benutzen, da netzseitig alle Juniper / Ciscos mit QoS für eigene SIP Verbindungen hinterlegt ist.
Ja, und da haben wir wieder den Hammer: "QoS für
eigene Verbindungen". Das ist kleingeistig wie die "PKW-Maut" und technisch ebenso engstirnig wie illegal.
Soll doch gefälligst der Kunde oder dessen Gegenstelle - durch Markieren der Pakete - festlegen, was er bevorzugt zu expedieren wünscht.
Nichts wäre für ein Image schlimmer, als das gesagt wird, die Sprachqualität eines Providers ist unterirdisch nur weil falsche Leitungen verwendet werden.
Ihr Image gerade bei den neuen IP-Anschlüssen zu ruinieren, das hat die Telekom allerdings mit Glanzbravour hinbekommen. In der ganzen Branche gelten Telekom und T-Systems als Garant maßstabsetzendes Versagen.
Die Diskussion mit Netzneutralität ist eigentlich schon lange lächerlich, da es sie zumindest bei den mir bekannten Deutschen Providern nicht gibt.
Wo kein Kläger, da kein Richter ...
Schon die "Deep Packet Inspection" ist ein massiver Eingriff in das Fernmeldegeheimnis, denn alles ab Layer drei ist Kommunikations
inhalt und darf vom Provider gar nicht gelesen werden. Deswegen findest Du die ToS-Bytes auch im IP-Header.
Ich empfinde es als eine satte Unverschämtheit der Telekom, mit angepaßtem QoS seine Mitbewerber wie Sipgate und QSC zu benachteiligen. Vor allem aber: Wieder einmal versagen die "Verbraucherverbände" auf ganzer Linie: Sie haben es nicht einmal geschafft, die Telekom zum "Entbündeln" ihrer Dienste zu zwingen.