Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Forum zu LANCOM Systems VoIP Router/Gateways und zur LANCOM VoIP Option

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bbreid
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Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von bbreid »

Wir betreiben derzeit eine Telekom Netphone Anlage (SwyxWare V7.0) an einem ISDN Anlagenanschluss. Wir haben bereits einen Lancom 884VA Router im Einsatz. Wir würden gerne den DSL Anschluss auf einen DeutschlandLAN VDSL Anschluss mit SIP-Trunk upgraden und die bestehende Hardware weiter nutzen.
Der Router soll also die 6 Sprachkanäle des SIP-Trunk auf die internen S0-Ports umsetzen damit dort die Telefonanlage wie bisher weiter betrieben werden kann. Von der Telekom erhalten wir dazu wiedersprüchliche Aussagen. Laut Vertrieb ist diese Kombination nicht "freigegeben".
Hat das jemand in dieser oder vergleichbarer Konstellation schon getestet oder gar erfolgreich in Betrieb ?
Koppelfeld
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Re: Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von Koppelfeld »

bbreid hat geschrieben:Der Router soll also die 6 Sprachkanäle des SIP-Trunk auf die internen S0-Ports umsetzen damit dort die Telefonanlage wie bisher weiter betrieben werden kann. Von der Telekom erhalten wir dazu wiedersprüchliche Aussagen. Laut Vertrieb ist diese Kombination nicht "freigegeben".
Hat das jemand in dieser Konstellation schon getestet oder gar erfolgreich in Betrieb ?
Warum möchtest Du IP-Telephonie in ISDN umwandeln und dann, auf dem "swyx-PC", wieder zurück?
Damit handelst Du Dir Echos, Artefakte und Funktionsprobleme ein.

Zwei Alternativen:
a) Du registrierst den DLAN - SIP - Trunk auf dem Lancom und stellst diesen der "swyx" ebenfalls als SIP - Trunk zur Verfügung.
b) Du registrierst den DLAN - Trunk direkt auf der "swyx", wobei ich da schon einige Horrorgeschichten gehört habe. Win-PCs, kritische Infrastruktur und Internet, das beißt sich.

Naja, oder c) Du tauscht den 'swyx'-PC durch eine Anlage aus, die mit dem DLAN - Trunk von vornherein gut kann.
Wieviele Telephonapparate hängen denn dran und welche Marke ist es?
bbreid
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Re: Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von bbreid »

Es sind etwa 10 Endgeräte angeschlossen. (Siemens OpenStage 40G)
Ziel ist mit wenig Aufwand (technisch und monetär) auf eine aktuelle VDSL/All-IP Leitung umzusteigen.
Ein Update der Swyx auf ein aktuelles Release schlägt mit 4000€ zu buche.
Das sehe ich nicht ein, da ich mit der Telefon-Hardware (Anlage / Telefone) keine Probleme habe.
Koppelfeld
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Re: Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von Koppelfeld »

bbreid hat geschrieben: Ziel ist mit wenig Aufwand (technisch und monetär) auf eine aktuelle VDSL/All-IP Leitung umzusteigen.
Ein Update der Swyx auf ein aktuelles Release schlägt mit 4000€ zu buche.
Da bleibt mir jetzt die Spucke weg.

Also dann ganz klar:
DLAN-Trunk auf dem LANCOM terminieren, gleichzeitig ebenfalls auf dem LANCOM einen "normalen"
SIP-Trunk einrichten und mit der "Swyxware" verbinden. Dann läuft der LANCOM quasi als "gesteuertes Application Level Gateway", das haben wir in dieser Form bestimmt schon ein dutzendmal gemacht. Sicher ist es auch noch, desweiteren vemeidest Du jede Art von NAT-Problem.

Bei der Umstellung sollte jemand vor Ort sein, der sich mit sowas auskennt und notfalls die Kopplung über ISDN herstellen kann.
Koppelfeld
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Re: Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von Koppelfeld »

bbreid hat geschrieben: Ziel ist mit wenig Aufwand (technisch und monetär) auf eine aktuelle VDSL/All-IP Leitung umzusteigen.
Sorry, ich habe diesen Satz nicht aufmerksam genug gelesen.

Wir haben viele Fälle, in denen zwar die Leitung auf VDSL 50 oder 100 umgestellt wurde (und zwar bei der Telekom, das können die nämlich), aber die Providerdienstleistung bei QSC, DTS oder Sipgate bezogen wurde. Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch sicherer, weil man beispielsweise ein einfaches Mobilfunk-Backup einrichten kann, was bei der Telekom nicht funktioniert.
Gleichzeitig sind die Accounts von Sipgate, QSC und DTS von Hause aus auch mit Deiner 'swyx' kompatibel.

Aber ich bin nur Techniker, solche Sachen gebe ich immer an einen Profi heraus. Denn es sind viele Faktoren zu berücksichtigen, wie z.B. Kosten für Gespräche in (firmeneigene oder fremde) Mobilnetze. Monatliche Kostensenkungen von 250,-- auf 100,-- sind keine Seltenheit und Qualität und Zuverlässigkeit sind auch o.K..

Ich kann da gerne einen Kontakt vermitteln, per P.N..
bbreid
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Re: Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von bbreid »

Soweit schonmal Danke.
Dein Vorschlag liest sich für mich allerdings so, als wenn die Anlage direkt via IP mit dem Lancom kommuniziert und nicht die S0 Anschlüsse zum Einsatz kommen sollen. Hier befürchte ich, ist die Software der Anlage zu alt. Dass eine doppelte Umsatzung von IP zu ISDN und wieder zu IP nicht das gelbe vom Ei ist, sehe ich ein. Aber der Router hat doch genau zu diesem Zweck die 4 S0-Ports.
Keiner kann/will mir sagen warum es mit der Anlage Probleme geben sollte. Wenn der Router seine Arbeit sauber erledigt sollte die Anlage doch keinen Unterschied zwischen dem aktuellen Anlagenanschluss und dem neue All-IP Merken, da sie wie bisher einfach mit 3 ISDN Leitungen befeuert wird.
Oder sehe ich das falsch ?
Koppelfeld
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Re: Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von Koppelfeld »

bbreid hat geschrieben:Hier befürchte ich, ist die Software der Anlage zu alt.
No. 'swyx' läuft beispielsweise mit QSC ab Version 6.01
Dass eine doppelte Umsatzung von IP zu ISDN und wieder zu IP nicht das gelbe vom Ei ist, sehe ich ein. Aber der Router hat doch genau zu diesem Zweck die 4 S0-Ports.
Nö, man ja auch ISDN-Telephone, Fax-Gateways und sonstiges anschließen.
Keiner kann/will mir sagen warum es mit der Anlage Probleme geben sollte. Wenn der Router seine Arbeit sauber erledigt sollte die Anlage doch keinen Unterschied zwischen dem aktuellen Anlagenanschluss und dem neue All-IP Merken, da sie wie bisher einfach mit 3 ISDN Leitungen befeuert wird.
Insbesondere, weil die meisten VoIP-Provider auch den gleichen Codec benutzen, der auch mit ISDN verwendet wird, hört sich das logisch an: Digital zu Digital, verlustfreie Übertragung.

Blöd ist jetzt folgendes: Sehr viele Endgeräte 'reflektieren' die ankommende Sprache. Weil ISDN aber bundesweit und im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten fast synchron ist, hört man kein Echo. Die IP-Übertragung stellt, meistens im Endgerät, eine Art "Silospeicher" ('dejitter buffer') zur Verfügung, in dem, ähnlich wie bei der CD-Abtastung, etwa eine halbe Sekunde gespeichert wird, um kurzzeitige Übertragungsschwankungen auszugleichen. Hinzu kommt die Laufzeit der Pakete. Und schon ist es deutlich hörbar: Das Echo.
Deswegen implementieren alle Endgeräte, aber auch alle Gateways mit einem digitalen Signalprozessor eine aufwendige Echokompensation. Und das Erstanlichste dabei: Die funktioniert sogar. Es sei denn, man kaskadiert mehrere solcher 'echo canceller' in einer Richtung, dann schaukeln die sich u.U. gegenseitig auf. Ergebnis: Schlechte Sprachqualität, bizarre Geräusche zwischendurch, sehr hohe Latenzen (man fällt sich gegenseitig ins Wort), unzuverlässige Faxübertragung.

Dann ist das mit dem ISDN-Anschluß so eine Sache, Stichwort "Taktung". Das klappt in der Regel mit LANCOM, aber auch nicht immer.
Manche Anlagen "holen" sich auch die Uhrzeit über das ISDN-Signal. Professionelle Gateways kriegen das hin, der LANCOM wird es nicht können. Ganz übel ist es mit einigen ISDN-Features, welche SIP gar nicht bietet -- beispielsweise "Rufumleitung im Amt".

Das, was ich jetzt geschrieben habe, ist jetzt auf "Jean - Pütz" - Niwo und damit angreifbar, aber für eine vernünftige Erklärug reicht da ein Forenbeitrag nicht.
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hyperjojo
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Re: Lancom 884VA + DeutschlandLan SIP-Trunk + Nethphone V7

Beitrag von hyperjojo »

Hallo,

die Telekom gibt bewusst die S0 Anschaltung einer Netphone an SIP-Trunk Anschlüsse nicht frei, da es hiermit zu Fehlern kommen kann bzw. kommen wird.
Die Netphone ist aber (ab Release 10.30.2429) für die direkte Anschaltung ebenso freigegeben wie für die Anschaltung über die SIP-Registrierung am LANCOM (wie Koppelfeld es beschrieben hat).
Koppelfeld hat geschrieben:Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern auch sicherer, weil man beispielsweise ein einfaches Mobilfunk-Backup einrichten kann, was bei der Telekom nicht funktioniert.
Über Kosten kann ich nichts sagen, das müsste man ganzheitlich mit allen Optionen etc. vergleichen.
Aber einen SIP-Trunk Anschluss der Telekom kann man auch über Fremdnetze und Mobilfunknetze registrieren.

Wenn du es gerne bei der Telekom "aus einer Hand" behalten möchtest, kann ich deinem Vertriebler natürlich ebenfalls gerne zur Seite stehen.

Gruß hyperjojo
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