Richtfunkstrecke mit 2x L-321agn, probleme mit Internetverb.

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Ksu
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Richtfunkstrecke mit 2x L-321agn, probleme mit Internetverb.

Beitrag von Ksu »

Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem: wir müssen über ca. 500m eine Internetverbindung in unser Büro bekommen. Grob skizziert sieht der Aufbau so aus:

Kabel Model -> L-321agn -> 500m luft -> L-321agn -> Switch in unserem Netzwerk

Die Punkt zu Punkt verbindung klappt auch soweit, ich kann von unserem Büro aus beide LANCOM APs anpingen und mit LANConfig konfigurieren. Das Problem kommt aber, sobald ich den entfernten LACOM, an dem das Kabel Modem hängt, den Internetzugang einrichte. Denn dann bekommt der LANCOM eine öffentliche WAN IP (Kabel BW) vom Modem zugewiesen. Dadurch ist dann der AP über die lokale IP nicht mehr erreichbar. Ich habe auch versucht, dem WLAN-1 bzw der P2P-1 Schnitstelle im LANCOM eine eigene, lokale IP Adresse zuzuweisen, aber irgendwie scheint das nicht zu klappen. D.h. ich kann den LANCOM nicht anpingen.

FÜr die Internet Verbindung habe ich übrigens Internet over Plain Ethernet genommen. Ich hoffe das war richtig, bei PPPoE will er immer Benutzername/Passwort, jedoch ist das bei diesem Kabel Modem nicht notwendig, da das Modem selber per DHCP eine IP vergibt und man ist sofort online.

Was mache ich falsch oder ist der L-321agn auf der entfernten "Kabel Modem" Seite überhaupt nicht geeignet? Um sicherzugehen habe ich vor der Bestellung extra bei LANCOM angerufen und mich beraten lassen und der Mitarbeiter meinte es sollte so klappen.

Muss ich vielleicht den "lokalen" AP als normale Basisstation konfigurieren und den entfernten als Client?

Es gibt noch einige Sachen die ich testen könnte allerdings muss ich dann jedesmal auf das 500m entfernte Dach rauf wo ich nicht so einfach hinkomme, es muss jemand da sein der mir aufschließt. Von daher möchte ich erstmal von euch die Informationen sammeln was Ihr dazu sagt und es dann nochmal probieren.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Ksu
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Beitrag von Ksu »

Also ich war jetzt nochmal auf dem Dach drüben und habe einen Hardware Reset durchgeführt und alles nochmal neu konfiguriert und siehe da, der AP behält diesmal seine lokale IP und ich kann über das Kabel Modem ins Internet! Soweit so gut.

Nur bin ich jetzt etwas von der Datendurchsatzrate enttäuscht. Maximal schaffen wir 22 MBit über die 500m Funkstrecke, erhofft habe ich mir etwas um die 50 Mbit. Wir verwenden 2mal 23dbm Richtfunk Antennen. Auf unserer Seite ist ein 1m langes Antennen Kabel dran und auf der anderen ein 2m Kabel. Somit habe ich bei unserem L-321agn einen Antennen-Gewinn von 22dbm eingetragen und drüben 21dbm. "Unterbänder" ist auf 2 eingestellt. Achso und es handelt sich um ein 5 GHz WLAN.

Wir haben jetzt auch nochmal auf beiden Seiten versucht die Antennen besser auszurichten aber über 60% im LANMonitor kommen wir nicht. Meint ihr, das ist ein normaler Wert für eine 500m Strecke? Von Antenne zu Antenne ist übrigens perfekter Sichtkontakt, es gibt rein gar nix dazwischen.

An welchen Schrauben könnte ich noch drehen, um eine größere Bandbreite zu erreichen? Bin für jeden Tipp dankbar.
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martinw
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Beitrag von martinw »

Hallo,

Du sprichst von "einem" Kabel auf jeder Seite - verwendet ihr auch Dual-Polarisations-Antennen (horizontal/vertikal)?


Gruß,

Martin
Ksu
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Beitrag von Ksu »

Hallo,

wenn Du mit "einem Kabel an jeder Seite" ein Netzwerkkabel meinst, ja. Also auf dem entfernten AP hängt ein Kabel Modem, (ist ein Internzugang per KABEL Anschluss, also so wie man ihn bei Kabel BW oder Kabel Deutschland bekommt) verbunden per Netzwerkkabel. Der AP bei uns ist mit einem Netzwerkkabel mit unserem Switch verbunden. Es wählen seine keine anderen WLAN Clients bei den APs ein. Die beiden APs haben eine exklusive Punkt zu Punkt Verbindung.

Dual-Polarisations-Antennen haben wir nicht, nein. Die Technischen Daten unserer Antennen findest Du, falls das irgendwie hilft, hier: http://www.wimo.com/download/18710.23.pdf

An beiden APs ist jeweils eine von diesen Antennen dran. Verbunden mit einem Antennenkabel, falls Du vielleicht das mit "einem Kabel auf jeder Seite" gemeint hast.

Du meinst eine Dual-Pol. Antenne wäre besser geeignet? War mir vorher leider gar nicht bewusst.

Danke für deine Hilfe :)
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martinw
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Beitrag von martinw »

Hallo,

wenn Du Deine Antennenanlage nur mit angezogener Handbremse fährst, brauchst Du Dich auch nicht über geringen Durchsatz zu wundern. Die 300MBit/s Bruttodatenrate bei 802.11n ergeben sich rechnerisch aus 2 räumlichen Antennenstreams zu je 150MBit/s. Einer wird dann horizontal polarisiert ausgesendet, der andere vertikal polarisiert. Du sendest im Moment nur mit einem der beiden Streams, das hättest Du auch preiswerter mit 802.11abg-Technik im 108MBit-TurboModus haben können.

Du müsstest bei WIMO mal in die Rubrik "Dual Polarity 802.11n Antennen (Neu!)" schauen. Oder Du kaufst noch jeweils eine weitere PA-5000-23 nach und montierst sie um 90° gedreht.



Gruß,

Martin
Ksu
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Beitrag von Ksu »

Hallo,

vielen Dank für den Hinweis :) Das war mir so gar nicht bewusst, ich bin leider kein WLAN Experte und das war die erste Richtfunkstrecke überhaupt die ich aufgebaut habe. Aber ist ja auch logisch dass sich die theoretischen 300 MBit über beide Antennenstreams erstrecken.

Also mit einer Antenne könnten wir maximal eine theoretische Bruttodatenrate von 150 MBit/s erreichen. Auf die geringe Entfernung von 500m sollten doch eigentlich 80-100 MBit Netto drin sein, oder? Mehr als 100 MBit sind für uns gar nicht notwendig da der Internet Kabelanschluss sowieso nur max. 80 MBit/s hergibt.
Und wie gesagt erreichen wir im Moment nur 22-24 MBit/s, was mir selbst bei "nur" theoretischen 150 MBit/s Brutto ziemlich gering erscheint. (weiß jetzt nicht wieviel Netto das dann ca. wären)

Edit: Achso eine Frage noch zu dem LANCOM: Haben die LANCOM Router vielleicht sowas wie einen iperf Server eingebaut, wo man die Datenrate direkt gegen den Router checken könnte? Das würde mir den Weg aufs entfernte Dach ersparen um dort mein Laptop anzuschließen, um weitere Test durchzuführen :)
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Also mit einer Antenne könnten wir maximal eine theoretische Bruttodatenrate von 150 MBit/s erreichen. Auf die geringe Entfernung von 500m sollten doch eigentlich 80-100 MBit Netto drin sein, oder?
Ich würde eher auf 60..80 tippen.
Und wie gesagt erreichen wir im Moment nur 22-24 MBit/s, was mir selbst bei "nur" theoretischen 150 MBit/s Brutto ziemlich gering erscheint. (weiß jetzt nicht wieviel Netto das dann ca. wären)
Im Moment ist es vermutlich so, daß Ihr die zweite Antenne
nicht explizit abgeschaltet habt? Dann versucht das Gerät
auch immer mal wieder im Rahmen der Ratenadaption ein
Paket mit zwei Streams, was dann natürlich schief geht.
Außerdem kann es Probleme geben, wenn das Gerät auf
seinen Antennenbuchsen deutlich andere Signale sieht, dafür
sind die MIMO-Antennen nicht gedacht -> in den Radio-
Einstellungen die Antennenmaske von 'Auto' auf 'Antenne 1'
umstellen (auf beiden Seiten). Bitte darauf achten, daß
wirklich die Buchse für Antenne 1 am Gerät benutzt wird.

Gruß Alfred
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Ksu
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Beitrag von Ksu »

Hallo,

60 - 80? Na gut, das würde eigentlich auch schon reichen.

Und ja, beide Antennen sind an Buchse 1 angeschlossen und in den Radio Einstellungen von 'Auto' auf 'Antenne 1' eingestellt.

Mir fehlt einfach noch die Erfahrung mit WLANs allgemein Außer mit dem WLAN bei mir zuhause habe ich micht damit nie richtig auseinander gesetzt. Ich habe jetzt mal in den Radio Optionen "Unterbänder" auf 1+2 gestellt. Unterband 3 ist ja, so wie ich das jetzt gelesen haben, nich so ohne weiteres verwendbar in DE. Immerhin ist der Datendurchsatz jetzt bei 30 MBit/s.
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Ich habe jetzt mal in den Radio Optionen "Unterbänder" auf 1+2 gestellt.
Unterband 1 ist nur indoor zugelassen. Will man eigentlich
in so einer Installation auch nicht haben, weil da die erlaubte
EIRP niedriger ist (200 statt 1000 mW).

Gruß Alfred
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Ksu
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Beitrag von Ksu »

Ups, danke, habe ich auch gerade hier gelesen: http://www.wlan-skynet.de/docs/rechtlic ... tung.shtml
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