Zwei Verbindungen getrennt von einander verwalten

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niceboy
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Zwei Verbindungen getrennt von einander verwalten

Beitrag von niceboy »

Hallo alle zusammen,

ich möchte zwei Internetverbindungen getrennt von einander verwalten,
sodass die zweite Verbindung nur dann verwendet wird, wenn die erste nicht aktiv bzw. keine Verbindung möglich ist. Sozusagen als Backup!
Natürlich sollte sich diese wieder trennen sobald die erste wieder funktioniert.

Eine zweite Möglichkeit wäre, dass nur bestimmte Dienste bzw. Protokolle wie z.B. Voip über die zweite Verbindung abgewickelt werden und im Falle eines Ausfall der ersten Verbindung, alle Dienste auch auf die zweite Verbindung umgeschalten wird (wie bereits oben).

Weiß jemand von euch ob, das möglich wäre und wenn ja wie?

Wäre für eure Hilfe sehr dankbar!

lg Bernhard
Netz1: WLAN-Internet (24dbi-Richtantenne - L54ag), 1x L-DSL/1610er, 1x Linux Server, AP: 1x L54g, 1x Buffalo-DD-WRT Clients: 3x Linksys WET54G 1x Buffalo-DD-WRT 3x NBs. Netz2: xDSL 4096/512 flat, 1x L-1511, AP: 1x L-54g, Clients: 9x
backslash
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Beitrag von backslash »

Hi niceboy
sodass die zweite Verbindung nur dann verwendet wird, wenn die erste nicht aktiv bzw. keine Verbindung möglich ist. Sozusagen als Backup!
Natürlich sollte sich diese wieder trennen sobald die erste wieder funktioniert.
du hast ja schon das Stichort dazu gegeben: Backup
Richte zwei Verbindungen ein und definiere die zweite als Backup für die erste
Eine zweite Möglichkeit wäre, dass nur bestimmte Dienste bzw. Protokolle wie z.B. Voip über die zweite Verbindung abgewickelt werden und im Falle eines Ausfall der ersten Verbindung, alle Dienste auch auf die zweite Verbindung umgeschalten wird (wie bereits oben).
Ohne die Backupgeschichte wäre hier das Stichwort: policy based routing. Nur ein Backup in der von dir gewünschten Form ist da leider nicht möglich. Zumindest für VoIP kannst du im Callmanager Backup-Provider definieren (so du die Voice-Option im Gerät hast)

Um nur eine hohe Verfügbarkeit zu haben kannst du entweder ein Loadbalancing geinrichten oder falls dein Provider das unterstützt mit Kanalbündelung arbeiten. In beiden Fällen wird beim Zusammenbruch einer Leitung alles über die jeweils andere abgewickelt

Gruß
Backslash
niceboy
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Beitrag von niceboy »

Hallo,

Danke für die Informative Antwort!

Dies ergibt für mich nun ein neues Scenario, da Aufgrund dieser Informationen
sich wieder andere Möglichkeiten ergeben.

In diesem Fall halte ich policy based routing und Kanalbündelung für sehr sinnvoll.

Und zwar möchte es nun so machen, dass VOIP auf der zweiten Internetverbindung abgewickelt wird und das Internet über die erste Verbindung. Wenn ich richtig verstanden habe kommt hier policy based routing zum Einsatz. Diese Option wäre wichtig, da wir mit dem VOIP über unseren Wlan-Provider immer wieder Unterbrechungen haben u. ich nun das VOIP über DSL leiten möchte.

Weiters sollte das Internet nur bei Ausfall der ersten Leitung über die zweite abgewickelt werden und dabei nur der Mail u. Webtraffic ohne P2P und Downloads zugelassen werden. In diesem Fall kommt dann sicher die Load Balancing zum Einsatz.

Das nun die Verbindungen getrennt werden müssen wie zuerst geschrieben, ist dann nicht mehr nötig! Zumindest sollte es so irgendwie möglich gemacht werden. Vielleicht auch noch, dass das VOIP beim Ausfall der zweiten auf der ersten abgehandelt wird, was aber wirklich nicht notwenig ist, denn wie oft fällt den ein DSL schon aus!

Dies ist im Moment nur ein Plan, falls ich das Problem mit dem VOIP bei unserem Provider nicht hinbekomme, um das VOIP wenigstens über das DSL ordentlich nützen zu können. Denn so weiß ich dann wenigstens was ich benötige u. wie es geht.

Der dafür vorgesehenen Router ist ein Lancom-1711, würde ein Lancom-1721 auch gehen? Denn wer weiß, vielleicht kommt bei uns auch Mal ADSL2+ zum Einsatz da dieser bereits Modem eingebaut hat.
Zum Einsatz kommt vorerst allerdings nur ein WLAN Internet mit PPPoE u. ein DSL-Zugang mit PPTP, welche ich dann wohl an die Switch-Ports anschließen müsste. Die Frage ist nur, kann ich dann auch eine primäre Internetverbindung über einen solchen Port abwickeln?
Würde mir dann dadurch später einwenig Geld ersparen.

Zu guter letzt, welche Möglichkeit bietet mir der Callmanager?
Den die VOIP-Verbindungen sollten nur von VOIP-Adapter (3 im Einsatz) über dem Router auf der zweiten Leitung abgewickelt werden.

Danke!

lg Bernhard

P.S.: Kann sein das ich da irendwas nicht versstanden habe, aber bei meinem anderen Router (L-1511) des zweiten Netzwerks kann ich leider nicht viel herumprobieren, da dieser im Einsatz ist[/b]
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Beitrag von backslash »

Hi niceboy
Und zwar möchte es nun so machen, dass VOIP auf der zweiten Internetverbindung abgewickelt wird und das Internet über die erste Verbindung. Wenn ich richtig verstanden habe kommt hier policy based routing zum Einsatz.


korrekt.
Weiters sollte das Internet nur bei Ausfall der ersten Leitung über die zweite abgewickelt werden und dabei nur der Mail u. Webtraffic ohne P2P und Downloads zugelassen werden. In diesem Fall kommt dann sicher die Load Balancing zum Einsatz.
nein. Beim Load-Balancing werden immer beide Verbindungen für alle Dienste genutzt (deshalb meinte ich ja "Ohne die Backupgeschichte...") - es sei denn, ein Dienst wird per policy based routing auf eine Verbindung festgenagelt (dann geht dieser Dienst aber auch nicht mehr, wenn diese eine Verbindung ausfällt)

Eine "Umschaltung" des normalen Internet-Traffics auf die zweite Verbindung ist nur so zu lösen, daß du über die Aktionstabelle die Routingtags in der Firewall umschaltest,

Dazu setzt du bei Abbau der ersten Verbindung das Tag so um, daß nun die zweite Verbidung zuständig ist. Sobald die erste Verbindung wieder hoch kommt, setzt du das Tag entsprechend wieder zurück...
Der dafür vorgesehenen Router ist ein Lancom-1711, würde ein Lancom-1721 auch gehen?
ja, die unterscheiden sich nur durch das interne ADSL-Modem
Denn wer weiß, vielleicht kommt bei uns auch Mal ADSL2+ zum Einsatz da dieser bereits Modem eingebaut hat.
Ich persönlich würde da trotzdem das externe Modem, das dir der Provider gleich mit auf's Auge drückt verwenden - denn dann kannst du bei Problemen direkt den Provider "Lang machen" - und der hat auch keine Ausrede mehr in der Art: "Ja, wenn sie auch nicht unser Modem verwenden..."
Zum Einsatz kommt vorerst allerdings nur ein WLAN Internet mit PPPoE u. ein DSL-Zugang mit PPTP, welche ich dann wohl an die Switch-Ports anschließen müsste. Die Frage ist nur, kann ich dann auch eine primäre Internetverbindung über einen solchen Port abwickeln?
was meinst du jetzt damit? Eine "Plain-IP" Verbidnung, wie sie z.B. bei Kabelnetzbetreibern verwendet wird? Ja, na türlich geht das
Zu guter letzt, welche Möglichkeit bietet mir der Callmanager?
Den die VOIP-Verbindungen sollten nur von VOIP-Adapter (3 im Einsatz) über dem Router auf der zweiten Leitung abgewickelt werden.
nun ja: automatische Bandbreitenreservierung, Backup-VoIP-Provider, wenn die eine Strecke mal ausgefallen ist, SIP-ISDN-Gateway, etc...

Aber ob sich das bei nur drei Telefonen lohnt, ist eine andere Frage

Gruß
Backslash
niceboy
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Beitrag von niceboy »

Hi backslash,

das ganze ist ja komplizierter als ich dachte!
Eine "Umschaltung" des normalen Internet-Traffics auf die zweite Verbindung ist nur so zu lösen, daß du über die Aktionstabelle die Routingtags in der Firewall umschaltest,

Dazu setzt du bei Abbau der ersten Verbindung das Tag so um, daß nun die zweite Verbidung zuständig ist. Sobald die erste Verbindung wieder hoch kommt, setzt du das Tag entsprechend wieder zurück...
Das heißt, dass ich sozusagen mit der Aktionstabelle eine Backupmöglichkeit habe, den Internettraffic (ausgenommen VOIP den ich per policy based routing auf die zweite Leitung fest nageln möchte) bei Ausfall der ersten Leitung auf die zweite Umzuschalten. Sobald die erste Leitung aktiv ist, wird der Internettraffic wieder auf die erste Leitung zurück gestellt.

Dann müsste ich nur noch den Download u. P2P auf die erste Verbindung festnageln und es dürfte dann dies auch nur auf der ersten Verbindung möglich sein.

Sozusagen, bei Ausfall der ersten Verbindung, wird der normale Internettraffic auf die zweite die Verbindung umgeschalte und ein P2P dürfte dann nicht oder nur bei Rückschaltung möglich sein. (korrekt?)
was meinst du jetzt damit? Eine "Plain-IP" Verbidnung, wie sie z.B. bei Kabelnetzbetreibern verwendet wird? Ja, na türlich geht das
Ich meine damit, dass bei unserem Internet auf der ersten Verbindung die Einwahl über PPPoE und auf der zweiten per PPTP Protokoll.

In diesem Fall wollte ich wissen ob diese beiden Technologien auch an einen 1721er Router betreiben kann, da dieser ja bekanntlich ein eingebautes ADSL2+ Modem u. keinen DSL Port hat?
Denn dann müsste ich die beiden Modems bzw. Empfänger an einen der vier Switch-Ports anschließen.

Ok, bezüglich Callmanager hätte ich einen 1821er Router mit bereits aktivierter Callmanagerfunktion in Aussicht. Das mit der automatischen Bandbreitenreservierung für VOIP klingt nämlich gut.
Aber wenn ich diese Funktion aber nicht zur Verfügung habe kann ich dann diesen trotzdem per policy baesd routing and die zweite Leitung festnageln?
Dazu eine weitere Frage, ist dies auch mit dieser Funktion möglich, oder kann ich dort sogar die primäre Verbindung zuweisen?

Bez. Callmanager noch eine Frage. Kann ich dort die herkömmlichen VOIP-Adapter weiterverwenden und den Router dort als Gateway angeben, oder benötige ich dazu eigene VOIP-Telefone?

Bez. lohnen glaub ich schon, den wenn es funktioniert könnten es 5-7 Telefone werden. Vielleicht auch noch bis zu 3 Faxgeräte!

Gruß
Bernhard
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Jirka
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Beitrag von Jirka »

Hallo,
Backslash hat geschrieben:Dazu setzt du bei Abbau der ersten Verbindung das Tag so um, daß...
Abbruch Backslash :wink:
niceboy hat geschrieben:Das heißt, dass ich sozusagen mit der Aktionstabelle eine Backupmöglichkeit habe, den Internettraffic (ausgenommen VOIP den ich per policy based routing auf die zweite Leitung fest nageln möchte) bei Ausfall der ersten Leitung auf die zweite Umzuschalten. Sobald die erste Leitung aktiv ist, wird der Internettraffic wieder auf die erste Leitung zurück gestellt.
Korrekt. (Nur bedarf es dafür einiger Konfiguration...)
niceboy hat geschrieben:Dann müsste ich nur noch den Download u. P2P auf die erste Verbindung festnageln und es dürfte dann dies auch nur auf der ersten Verbindung möglich sein. Sozusagen, bei Ausfall der ersten Verbindung, wird der normale Internettraffic auf die zweite die Verbindung umgeschalte und ein P2P dürfte dann nicht oder nur bei Rückschaltung möglich sein. (korrekt?)
Hmm. Gegen Filesharing ist noch kein Kraut gewachsen... will heißen, dass es auch Filesharingprogramme gibt, die dann auf Port 80 ausweichen.
Und was sind Downloads? Downloads über http wirst Du kaum vermeiden können, wenn Du für den "normalen Internettraffic" eine Backupmöglichkeit schaffst.
niceboy hat geschrieben:Ich meine damit, dass bei unserem Internet auf der ersten Verbindung die Einwahl über PPPoE und auf der zweiten per PPTP Protokoll.

In diesem Fall wollte ich wissen ob diese beiden Technologien auch an einen 1721er Router betreiben kann, da dieser ja bekanntlich ein eingebautes ADSL2+ Modem u. keinen DSL Port hat?
Ja, Du kannst bis zu 3 Ports der Switch als externe WAN-Ports (DSL-Ports) definieren und daher die angesprochenen beiden Zugänge (parallel) nutzen. Dabei kann das ADSL-Modem auch inaktiviert sein und nicht genutzt werden.
niceboy hat geschrieben:Denn dann müsste ich die beiden Modems bzw. Empfänger an einen der vier Switch-Ports anschließen.
Da es sich um verschiedene Zugänge handelt, wären dafür zwei (je einer) Ports der Switch erforderlich.
niceboy hat geschrieben:Ok, bezüglich Callmanager hätte ich einen 1821er Router mit bereits aktivierter Callmanagerfunktion in Aussicht. Das mit der automatischen Bandbreitenreservierung für VOIP klingt nämlich gut.
Aber wenn ich diese Funktion aber nicht zur Verfügung habe kann ich dann diesen trotzdem per policy baesd routing and die zweite Leitung festnageln?.
Das sollte gehen. Entweder stehen die Quellen fest (IPs) oder man macht das über die Ports.
niceboy hat geschrieben:Dazu eine weitere Frage, ist dies auch mit dieser Funktion möglich, oder kann ich dort sogar die primäre Verbindung zuweisen?
Natürlich ist dies auch mit der Option möglich, aber die primäre Verbindung kann man auch damit nicht zuweisen, da dies am Routing liegt.
niceboy hat geschrieben:Bez. Callmanager noch eine Frage. Kann ich dort die herkömmlichen VOIP-Adapter weiterverwenden und den Router dort als Gateway angeben, oder benötige ich dazu eigene VOIP-Telefone??
Wieso nicht? Was sind denn herkömmliche VoIP-Adapter?

Viele Grüße,
Jirka
niceboy
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Beitrag von niceboy »

Hallo Jirka,

Vielen Dank für deine ausführlichen Informationen.
Nun weiß ich, wie ich dies umsetzen kann.

Kann aber durchaus sein, dass ich bei der Konfiguration Hilfe benötige!

Gruß,
Bernhard
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