Überprüfung der Verbindungsqualität (6.28)

Fragen zur LANCOM Management Windows Software/ LANtolls: LANconfig, LANmonitor, WLANmonitor.

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Panjan
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Überprüfung der Verbindungsqualität (6.28)

Beitrag von Panjan »

Hallo,

die neue Funktion im LANmonitor "Überprüfung der Verbindungsqualität" finde ich klasse.

Ich habe nun einmal einen ping zu allen Access-Points abgesetzt. Bis auf das Feld "Daten" habe ich alle Einstellungen auf Default gelassen.

Der maximal zulässige Wert ist hier 65500 Byte.

Ich habe aber festgestellt:

Die L-54 ag arbeiten bis zu einem Wert von 62000, manche bis 63000 o.k. Ab 63000 bzw. 64000 bekomme ich 100 % Zeitüberschreitung.

Bei den OAPs durfte ich nur bis max. 38000 gehen. Hier bekam ich schon ab einem Wert von 39000 100 % Zeitüberschreitung. Dabei war es egal, ob die OAPs im LAN waren oder über die WLAN-Verbindung gepingt wurden.

Auch wenn ich Ping-Timeout auf 9000 setze, bleiben die Fehler.

Daraus ergeben sich natürlich Fragen:
- Wodurch ist die unterschiedliche Verhaltensweise der L-54 ag und der OAPs zu erklären?
- Muss ein Max.-Wert von 65500 Byte eigentl. immer funktionieren oder ist das nur ein Zeichen für eine schlechte Leitung?
- Wenn es eine schlechte Leitung ist: Sollte man das irgendwo in der Konfiguration berücksichtigen?

Auch wenn es kurz nach Weihnachten ist: Ich freue mich über eine Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Panjan
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

ich war in die Entwicklung dieses Features nicht involviert, deshalb kann ich dazu nicht
allzuviel sagen, ich halte aber generell die Aussagekraft solcher Riesen-Pings > 1500 Byte
für sehr begrenzt.

Ping basiert auf ICMP, also einen Protokoll, daß Paketverluste auf Layer 2/3 nicht
kompensieren kann. Schon ein Ping mit 30 KByte muß vom IP-Stack in etwa 20 Pakete
fragmentiert werden, das sind 20 Pakete hin und 20 Pakete zurück, und wenn eines von
diesen 40 Paketen verloren geht, dann gilt das als Fehler - auch wenn man effektiv damit nur
eine Paketverlustrate im unteren Prozentbereich hat und eine TCP-Verbindung noch recht
gut damit zu Rande kommen würde (die regelt sich ja auch eine passende MRU ein).

Wegen der Ping-Größe: ich habe bei meinem 3050 gerade einmal übers LAN verschiedene
Größen probiert, und die Grenze liegt nach Intervallschachtelung bei 47352 Byte ICMP-
Payload, was 47360 Byte Payload fürs IP entspricht, und bei einer MTU von 1500 Byte
und einer IP-Headerlänge von 20 Byte sind das exakt 32 Fragmente.

Darüber greifen Mechanismen im LCOS, die die maximale Länge der Sende-Queue eines
LAN/WLAN-Interfaces limitieren (damit andere Teile im Gerät keine Probleme mit
Puffermangel bekommen). Diese Länge hängt von der Gesamtzahl an Paket-Puffern ab
(Status->Queue->LAN-Heap auf einem unbelasteten Gerät) und der Menge an Interfaces.

Die Formel lautet im Moment

Maximallänge(Sende-Queue) = (LAN-Heap-Pakete - 5) / (Anzahl LAN/WLAN-Interfaces + 1)

Auf einem L-54 mit 1xLAN und 1xWLAN landen wir also bei (135 - 5) / (2 + 1) = 43 Paketen,
das wären in etwa 63,3 KByte, korreliert also recht gut mit dem von Dir beobachteten. Ein
3050 hat 2xWLAN sowie 1xLAN, damit kommen wir bei den oben genannten 32 Paketen
heraus. Ein OAP hat neben dem LAN noch die DMZ (zählt für LCOS als getrenntes
Interface), das wären 26 Pakete oder 38480 Byte - paßt also recht gut...

Speziell beim OAP mit seinen 32 MByte RAM könnte man über mehr Puffer diskutieren,
ich erinnere mich auch dunkel, daß es bei VPN-Geräten generell mal mehr war, ich
weiß aber nicht mehr, warum das wieder rückgängig gemacht worden war. Man könnte
den Wert zumindest auf 200 wie bei anderen 32MB-LANCOMs anheben.

Gruß Alfred
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