Kabelmodem

Wünsche und Vorschläge zur Verbesserung der LANCOM Produkte

Moderator: Lancom-Systems Moderatoren

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Raudi
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Kabelmodem

Beitrag von Raudi »

Hallo,

als Kabeldeutschland/Vodafone Kunde habe da so meine Probleme...

Aktuell habe ich meine beiden Compal Modems im Bridge Mode laufen und betreibe einen 1781EF+ dahinter. Ich habe mit den Modems aber so meine Probleme. Z.B. bricht der Datendurchsatz über den VPN in die Firma nach einigen Tagen immer total ein, mehr als 1 MBit/s gehen dann nicht über die Leitung. Schalte ich das Compal aus und wieder ein, habe ich wieder um die 24 MBit/s.

Durch den Wegfall des Router-Zwangs darf man nun auch eigene Modems am Kabel Anschluss betreiben. Aber in Deutschland gibt es irgendwie keine, die auch mit einem 400 MBit Anschluss zusammen arbeiten würden. Und eine Fritzbox möchte ich eigentlich nicht haben...

Könnte LANCOM hier nicht ein Modem mit ins Programm aufnehmen? Und ideal als Einzelgerät und nicht im Router integriert, damit man auch mehrere Anschlüsse an einem Router betreiben könnte...

Viele Grüße
Stefan
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fildercom
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Re: Kabelmodem

Beitrag von fildercom »

Hallo Stefan,

von mir gibt es ein
+1
für deinen Wunsch!

Auch ich würde es begrüßen, wenn es endlich eine sinnvolle Möglichkeit geben würde, nach dem Wegfall des Routerzwangs einen DOCSIS-Zugang auch so zu nutzen, wie man es mit xDSL-Zugängen schon immer gewohnt ist.

Ich hatte schon zwei Mal den Wunsch nach einem LANCOM-Kabelrouter geäußert:
http://www.lancom-forum.de/lancom-featu ... 12223.html
http://www.lancom-forum.de/lancom-forum ... 15470.html

Auch beim LANupdate habe ich das schon mehrfach ins Gespräch gebracht. Leider bisher ohne greifbares Ergebnis. Man verweist darauf, dass man mit DOCSIS keine Erfahrungen habe und dass man doch einfach ein Modem davor betreiben solle (wie du es aktuell machst).

Diese Problematik hat aber zwei Stolperfallen:
1. Nahezu keine der auf dem Markt befindlichen Kabelrouter lassen sich in den Bridge-Modus versetzen. Auch bei den AVM-Geräten ist dies nicht möglich.
2. Die reinen Kabelmodems können in aller Regel bis maximal 200 Mbit/s, mehr geht nicht.

Es gibt übrigens eine Übersicht mit den aktuell frei verkäuflichen DOCSIS-Modems und -Routern sowie deren technischen Fähigkeiten bzw. Einschränkungen:
https://www.onlinekosten.de/forum/showt ... p?t=147505

Ich muss sagen, dass mir deine Idee die letzten Tage genau so auch schon durch den Kopf gegangen ist und ich schon kurz davor war, das zu posten.

Wenn man bei LANCOM Systems schon keinen Kabelrouter ins Sortiment aufnehmen will, so wäre es sehr hilfreich, wenn man irgendwo ein externes Kabelmodem zukaufen könnte, das den Spezifikationen der KNBs entspricht, auf dem aktuellen Stand der Technik ist und tatsächlich als reine Bridge fungiert. Das wäre eine super Sache!

Bezüglich der DECT-Problematik macht man das seit kurzem ja genau so: Statt DECT in die Router einzubauen, verkauft man nun eine Gigaset DECT-Basis, welche durch den VCM provisioniert werden kann.

Falls sich bei LANCOM Systems in Sachen DOCSIS auch weiterhin nichts tut, sehe ich das sehr kritisch. Angesichts des sehr schleppenden Vectoring-Ausbaus der Telekom (Super-Vectoring ist ja noch viel weiter weg) und des weiter steigenden Bedarfs an Bandbreite sowie der Tatsache, dass es für die schnellen Geschwindigkeiten keine reinen Modems und keine Router mit Bridge-Modus gibt, sehe ich einen akuten Handlungsbedarf!

Ein doppeltes NAT kann und wird im Business-Bereich nicht die Lösung sein. Daher sind Alternativen dringend erforderlich!

Viele Grüße
fildercom.
Router: 2 x 1900EF (Vodafone Business 600/20; Telekom ADSL2+); 1781VA (Telekom VDSL 250/40);
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COMCARGRU
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Re: Kabelmodem

Beitrag von COMCARGRU »

Falls sich bei LANCOM Systems in Sachen DOCSIS auch weiterhin nichts tut, sehe ich das sehr kritisch.
Die Antwort von LANCOM kann ich mir schon denken: "Dafür gibt es keinen Markt". Und wenn ich dass hier lese:


wieso man im LANCOM-Management die Feature-Wünsche, die hier aus dem Forum kommen, vielleicht nicht ganz so wichtig nimmt...
ist auch klar warum solche Antworten wie "kein Markt" kommen. Wenn man - wie in Management-Kreisen üblich - auch nur auf Management-Kreise hört und alles andere als "darüber herziehen" abtut, kann das nichts werden. Eigentlich ist LANCOM doch klein genug um auch auf die eigentlichen Admins zu hören - aber die Borniertheit im LANCOM-Management hat eine lange Tradition und ich habe sie noch nie verstanden.


Wenn es dieses Forum hier mit seinen Super-Aktiven und hilfsbereiten Entwicklern nicht gäbe und alles den "offiziellen" Weg nehmen müsste, wäre das Unternehmen die ganzen kleinen "Kurpfuscher" vermutlich schon lange los - und damit sicherlich auch mehr als nur eine Handvoll verkaufter Router!


Ist wie immer - würde der vier Buchstaben Handelskonzern sagen er braucht nächste Woche 15.000 Kabelrouter von Lancom - würde man die Ankündigung dazu noch heute auf der Webseite finden. Sagen dagegen 500 Anwender hier im Forum bis Jahresfrist brauchen wir jeweils 20 Kabelmodems gibt es dafür keinen Markt. Und ja LANCOM kreuzt schon mal sechs Stück für mich an, die ich sofort bei Kunden zum Einsatz bringen könnte - noch jetzt im April. Die restlichen 14 Stück dann bis Jahresende...
Wann zum Teufel werden ALLE PCs grundsätzlich nur noch mit Hardware RAID 1 ausgestattet???
Koppelfeld
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Re: Kabelmodem

Beitrag von Koppelfeld »

Hallo zusammen,
fildercom hat geschrieben: Auch ich würde es begrüßen, wenn es endlich eine sinnvolle Möglichkeit geben würde, nach dem Wegfall des Routerzwangs einen DOCSIS-Zugang auch so zu nutzen, wie man es mit xDSL-Zugängen schon immer gewohnt ist.
Ja, wenn es 'mal so einfach wäre ...

Es liegt ja auch an den merkwürdigen Praktiken der Provider. Ich habe jetzt, inclusive dem eigenen, vielleicht zwanzig Kabelanschlüsse eingerichtet, und jeder war anders.

Oft bekommst Du zum Beispieln nur "DS-lite", sprich, der Traffic wird üver einen v6-Tunnel irgendwo in ein Provider-Rechenzentrum geroutet, von wo aus NAT mit v4 oder v6 gemacht wird. Heißt natürlich auch, Du bist von außen nicht erreichbar. Bedeutet ebenfalls: Man hat keinen funktionierenden Internetzugang. Aber das bemerken die Facebook-verblödeten Konsumenten nicht.
Manche Geräte wiederum kannst Du in einen "Bridge Mode" versetzen, manche wiederum nicht.
Manche Provider möchten den "Freifunk" - Blödsinn nachmachen und spannen ungefragt "Access Points" auf.
Manche bieten einen erstklassigen Zugang mit einem /29er Netz, manche reichen einzelne, zusammenhanglose IPs weiter.
Viele wiederum liefern ungefragt "Telephonie" mit, da wird es dann schon wieder schwierig. Viele Idioten empfinden diese Zwangsbündelung auch noch toll.

Aufgrund der Topologie der Kabelnetzwerke ist das Provisioning sehr schwierig.

Zuguterletzt bestehen garantiert beste Beziehungen zwischen den Kabelanbietern und AVM. Ich persönlich kenne keine Kooperation größeren Umfangs, die nicht mit irgendwelchen massiven Schmiergeldern 'perpetuiert' würde.

Da hast Du als "Lancom" wohl keine Chance. Denn der typische Kabel-Kunde ist eher prollig und geizgeil. Der zahlt keine 800 Tacken für einen Router.
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fildercom
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Re: Kabelmodem

Beitrag von fildercom »

Koppelfeld hat geschrieben:Oft bekommst Du zum Beispieln nur "DS-lite", sprich, der Traffic wird üver einen v6-Tunnel irgendwo in ein Provider-Rechenzentrum geroutet, von wo aus NAT mit v4 oder v6 gemacht wird. Heißt natürlich auch, Du bist von außen nicht erreichbar. Bedeutet ebenfalls: Man hat keinen funktionierenden Internetzugang.
Das ist mittlerweile bei den beiden großen Kabelnetzbetreibern bei fast allen Privatkunden-Tarifen so (leider). Aber kein Problem, für das es nicht auch eine Lösung gibt: Die Geschäftskunden-Tarife bieten in aller Regel "echtes" IPv4/IPv6 und zumeist auch mehrere statische IPs oder ganze Subnetze.
Koppelfeld hat geschrieben:Manche Geräte wiederum kannst Du in einen "Bridge Mode" versetzen, manche wiederum nicht.
Korrekt. Und es werden immer mehr Geräte, die man nicht in den Bridge Modus versetzen kann, weshalb eine LANCOM-Lösung auch so dringend erforderlich wäre. Am besten gleich DOCSIS 3.1.
Koppelfeld hat geschrieben:Da hast Du als "Lancom" wohl keine Chance. Denn der typische Kabel-Kunde ist eher prollig und geizgeil. Der zahlt keine 800 Tacken für einen Router.
Leider kenne ich diese Zielgruppe, von der du sprichst, auch nur zu gut. Aber alle 12 Monate wird das neueste iPhone gekauft oder finanziert und die dickste getunte Karre wird gefahren. Aber für vernünftige Hardware wollen die kein Geld ausgeben. Außerdem denken die, dass sie mit den vom Provider gestellten "Schmuddelboxen" mit Nagetier-Maskottchen bereits "Premium-Hardware" im Einsatz hätten.

Aber lassen wir mal diese Zielgruppe außen vor: Es gibt auch genug "ernsthafte" Kundinnen und Kunden, die gerne einen soliden Kabelrouter anschaffen würden, diesen aber schlichtweg nicht bekommen, weil es ihn nicht gibt. Daher nochmals an das PM: Es besteht Handlungsbedarf!

Gruß
fildercom.
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Koppelfeld
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Re: Kabelmodem

Beitrag von Koppelfeld »

fildercom hat geschrieben: Aber lassen wir mal diese Zielgruppe außen vor: Es gibt auch genug "ernsthafte" Kundinnen und Kunden, die gerne einen soliden Kabelrouter anschaffen würden, diesen aber schlichtweg nicht bekommen, weil es ihn nicht gibt. Daher nochmals an das PM: Es besteht Handlungsbedarf!
Ja, aber der Handlungsbedarf besteht bei uns.
Beispielsweise ohne Hilfe von Jirka, Hartmut oder backslash wäre ich oftmals ziemlich angeschmiert gewesen. Die Einlassungen von Dr. E. sind auch immer hochinteressant, die speichere ich gern zur späteren Anwendung.

Das seinerzeit von Herrn Ohn (Lancom) angestrebte "Design-Seminar" müssen wir irgendwie selbst hinkriegen. Und daraus muß sich eine 'Task Force' bilden, die klare, erprobte Lösungen anbietet, wie z.B.
- Kabelanschluß managen (incl. Provider-Abwicklung)
- WLAN managen (wahnsinnig kompliziert)
- Telephonie managen (auch nicht einfach), incl. QoS
- Backup - Lösungen
- VPN-Clients und deren Management

So etwas hat IBM einmal im Bereich AIX realisiert, "Panel of Experts Solving Your Problems", da wurden europaweit Probleme gruppiert, es wurden Partner befragt, wie sie lösen würden und die Ergebnisse wurden dann im Rahmen eines einwöchigen Seminars vorgestellt.
Das war in Lissabon, vor 25 Jahren. Von den Kontakten aber profitieren wir noch heute.

So etwas kann man ja auch etwas kleiner und effizienter aufziehen.
Raudi
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Re: Kabelmodem

Beitrag von Raudi »

Hi,

na da habe ich ja eine Diskussion angestoßen...

Aber bei einem reinen Modem sollten doch Parameter wie DS-Lite, IPv6 oder IPv4 eigentlich egal sein, oder nicht?

Aber wenn man so in den Foren nach geeigneten Modems sucht, dann findet man da nichts, nur etliche Leute die auch nach einem Modem suchen. Ich denke auch, dass da ein Markt wäre, denn wirklich viele sind auf der Suche nach Modems.

Ich habe hier aktuell 2 CH7466CE im Bridge Mode und habe da nun eine Zeitschaltuhr vorgeschaltet, damit die regelmäßig neugestartet werden. Nicht toll, aber funktioniert erstmal. Das ganze erinnert mich an die Hitron Firmware Probleme, die ich vor einiger Zeit mal hatte. Da hatte KD eine neue FW aufgespielt und dann haben die Hitrons irgendwann begonnen Probleme zu machen, aber nur im Bridge Mode. Ein Neustart hat das Problem dann immer für kurze Zeit behoben.

Naja mal schauen, werde das auf dem nächsten LANupdate auch mal ansprechen...

Viele Grüße
Stefan
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langewiesche
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Re: Kabelmodem

Beitrag von langewiesche »

ich nehme jetzt immer die fritzbox vom kabelanbieter als modem mit fester ip. das klappt wenns.
aber schade.

geraete wie der
LANCOM Business 6000 mit PMX
oder
der LANCOM MicroLink Cable (mit Kabelmodem)
waren tolle Produkte .. warum es die nicht neu gibt weisss ich nicht
Es gruesst Lars
--
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fildercom
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Re: Kabelmodem

Beitrag von fildercom »

Koppelfeld hat geschrieben:Ja, aber der Handlungsbedarf besteht bei uns.
Hallo Koppelfeld,

ja, das stimmt, nur was können wir als Kunden/Händler/Berater/etc. tun?
Es gibt schlichtweg keine passende Hardware, die DOCSIS 3.0 kompatibel ist, über 200 Mbit/s unterstützt und sich zugleich in den Bridge-Modus versetzen lässt.

Von daher können wir gar nicht handeln, da es keinen Handlungsspielraum gibt, so lange die Hersteller sich nicht "erbarmen" und passende Hardware liefern.

Gruß
fildercom.
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GrandDixence
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Re: Kabelmodem

Beitrag von GrandDixence »

Raudi hat geschrieben:Aktuell habe ich meine beiden Compal Modems im Bridge Mode laufen und betreibe einen 1781EF+ dahinter. Ich habe mit den Modems aber so meine Probleme. Z.B. bricht der Datendurchsatz über den VPN in die Firma nach einigen Tagen immer total ein, mehr als 1 MBit/s gehen dann nicht über die Leitung. Schalte ich das Compal aus und wieder ein, habe ich wieder um die 24 MBit/s.
Ist das nicht das klassische Performance-Problem der zu grossen UDP-Pakete, welche in irgendeinem Netzwerkkomponenten des Internetanschluss-Anbieters zu einer massiven Drosselung der UDP-Datenübertragung führt? Beim Homeworking über eine IKEv1/IKEv2-VPN-Verbindung schlägt das "Grosse UDP-Pakete"-Performance-Problem voll zu, wenn:

- NAT-T oder MobIKE zum Einsatz kommt

UND

- mindestens einer der beiden VPN-Endpunkte RFC 7383 (IKEv2 Message Fragmentation) nicht unterstützt.

https://www.rfc-editor.org/info/rfc7383

Die UDP-Performance-Probleme treten erst auf, wenn die UDP-Pakete in mehrere IP-Pakete fragmentiert werden müssen (UDP-Nutzdaten > 1472 Byte bei Ethernet-MTU von 1500 Byte):

https://de.wikipedia.org/wiki/User_Datagram_Protocol
https://de.wikipedia.org/wiki/Maximum_Transmission_Unit
https://de.wikipedia.org/wiki/IP-Fragmentierung

Eine mögliche Ursache für das "Grosse UDP-Pakete-Performance"-Problem ist im Kapitel 1.1 des RFC 7383 beschrieben:
Widespread deployment of Carrier-Grade NATs (CGNs) introduces new
challenges. [RFC6888] describes requirements for CGNs. It states
that CGNs must comply with Section 11 of [RFC4787], which requires
NATs to support receiving IP fragments (REQ-14). In real life,
fulfillment of this requirement creates an additional burden in terms
of memory, especially for high-capacity devices used in CGNs. It was
found by people deploying IKE that more and more ISPs use equipment
that drops IP fragments, thereby violating this requirement.
Mit der Standardeinstellung wird von IPerf3 für UDP-Messungen eine Nutzdatengrösse von 8192 Byte verwendet:

https://iperf.fr/iperf-doc.php

- UDP-Pakete mit einer Nutzdatengrösse von 1472 Byte über EuroDOCSIS 3.0-Kabelmodem ConnectBox in Modem/Bridge-Modus => Keine fragmentierte UDP-Pakete und praktisch kein Paketverluste (Lost Datagrams: 0.05 %):

Code: Alles auswählen

# iperf3 -u -R -c debit.k-net.fr -b 40M -l 1472
Connecting to host debit.k-net.fr, port 5201
Reverse mode, remote host debit.k-net.fr is sending
[  4] local 77.58.184.100 port 52509 connected to 178.250.209.22 port 5201
[ ID] Interval           Transfer     Bandwidth       Jitter    Lost/Total Datagrams
[  4]   0.00-1.00   sec  4.51 MBytes  37.8 Mbits/sec  0.274 ms  17/3230 (0.53%)  
[  4]   1.00-2.00   sec  4.77 MBytes  40.0 Mbits/sec  0.271 ms  0/3397 (0%)  
[  4]   2.00-3.00   sec  4.77 MBytes  40.0 Mbits/sec  0.270 ms  0/3398 (0%)  
[  4]   3.00-4.00   sec  4.81 MBytes  40.3 Mbits/sec  0.265 ms  0/3425 (0%)  
[  4]   4.00-5.00   sec  4.73 MBytes  39.7 Mbits/sec  0.262 ms  0/3370 (0%)  
[  4]   5.00-6.00   sec  4.76 MBytes  40.0 Mbits/sec  0.239 ms  0/3394 (0%)  
[  4]   6.00-7.00   sec  4.79 MBytes  40.2 Mbits/sec  0.270 ms  0/3410 (0%)  
[  4]   7.00-8.00   sec  4.75 MBytes  39.8 Mbits/sec  0.268 ms  0/3383 (0%)  
[  4]   8.00-9.00   sec  4.78 MBytes  40.1 Mbits/sec  0.257 ms  0/3405 (0%)  
[  4]   9.00-10.00  sec  4.76 MBytes  39.9 Mbits/sec  0.263 ms  0/3390 (0%)  
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
[ ID] Interval           Transfer     Bandwidth       Jitter    Lost/Total Datagrams
[  4]   0.00-10.00  sec  47.7 MBytes  40.0 Mbits/sec  0.278 ms  17/33977 (0.05%)  
[  4] Sent 33977 datagrams

iperf Done.
- UDP-Pakete mit einer Nutzdatengrösse von 1473 Byte über EuroDOCSIS 3.0-Kabelmodem ConnectBox in Modem/Bridge-Modus => Fragmentierte UDP-Pakete und hohe Paketverlustrate (Lost Datagrams: 73 %):

Code: Alles auswählen

# iperf3 -u -R -c debit.k-net.fr -b 40M -l 1473
Connecting to host debit.k-net.fr, port 5201
Reverse mode, remote host debit.k-net.fr is sending
[  4] local 77.58.184.100 port 46105 connected to 178.250.209.22 port 5201
[ ID] Interval           Transfer     Bandwidth       Jitter    Lost/Total Datagrams
[  4]   0.00-1.00   sec  1.14 MBytes  9.55 Mbits/sec  2.829 ms  2142/2953 (73%)  
[  4]   1.00-2.00   sec  1.33 MBytes  11.1 Mbits/sec  2.694 ms  2574/3519 (73%)  
[  4]   2.00-3.00   sec  1.27 MBytes  10.7 Mbits/sec  2.375 ms  2504/3409 (73%)  
[  4]   3.00-4.00   sec  1.19 MBytes  9.98 Mbits/sec  2.560 ms  2536/3383 (75%)  
[  4]   4.00-5.00   sec  1.25 MBytes  10.5 Mbits/sec  2.682 ms  2506/3393 (74%)  
[  4]   5.00-6.00   sec  1.47 MBytes  12.3 Mbits/sec  1.604 ms  2236/3282 (68%)  
[  4]   6.00-7.00   sec  1.05 MBytes  8.85 Mbits/sec  2.845 ms  2754/3505 (79%)  
[  4]   7.00-8.00   sec  1.32 MBytes  11.1 Mbits/sec  1.790 ms  2460/3399 (72%)  
[  4]   8.00-9.00   sec  1.17 MBytes  9.79 Mbits/sec  1.421 ms  2458/3289 (75%)  
[  4]   9.00-10.00  sec  1.42 MBytes  11.9 Mbits/sec  1.152 ms  2455/3464 (71%)  
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
[ ID] Interval           Transfer     Bandwidth       Jitter    Lost/Total Datagrams
[  4]   0.00-10.00  sec  47.7 MBytes  40.0 Mbits/sec  2.706 ms  24914/33941 (73%)  
[  4] Sent 33941 datagrams

iperf Done.
Das EuroDOCSIS 3.0-Kabelmodem UBee EVM32xx ist aus unbekannten Gründen nicht anfällig für das "Grosse UDP-Pakete-Performance-Problem":
- UDP-Pakete mit einer Nutzdatengrösse von 8192 Byte über UBee EVM32xx im Bridge-Modus => Fragmentierte UDP-Pakete und keine Paketverluste (Lost Datagrams: 0.00 %):

Code: Alles auswählen

# iperf3 -u -R -c debit.k-net.fr -b 100M
Connecting to host debit.k-net.fr, port 5201
Reverse mode, remote host debit.k-net.fr is sending
[  4] local 77.57.166.140 port 40131 connected to 178.250.209.22 port 5201
[ ID] Interval           Transfer     Bandwidth       Jitter    Lost/Total Datagrams
[  4]   0.00-1.00   sec  11.2 MBytes  94.2 Mbits/sec  0.719 ms  0/1437 (0%)  
[  4]   1.00-2.00   sec  11.9 MBytes   100 Mbits/sec  0.703 ms  0/1526 (0%)  
[  4]   2.00-3.00   sec  11.9 MBytes   100 Mbits/sec  0.688 ms  0/1527 (0%)  
[  4]   3.00-4.00   sec  11.9 MBytes  99.9 Mbits/sec  0.704 ms  0/1524 (0%)  
[  4]   4.00-5.00   sec  11.9 MBytes   100 Mbits/sec  0.704 ms  0/1527 (0%)  
[  4]   5.00-6.00   sec  11.9 MBytes   100 Mbits/sec  0.712 ms  0/1526 (0%)  
[  4]   6.00-7.00   sec  11.9 MBytes   100 Mbits/sec  0.670 ms  0/1526 (0%)  
[  4]   7.00-8.00   sec  11.9 MBytes  99.9 Mbits/sec  0.699 ms  0/1525 (0%)  
[  4]   8.00-9.00   sec  11.9 MBytes   100 Mbits/sec  0.709 ms  0/1527 (0%)  
[  4]   9.00-10.00  sec  11.9 MBytes   100 Mbits/sec  0.707 ms  0/1526 (0%)  
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
[ ID] Interval           Transfer     Bandwidth       Jitter    Lost/Total Datagrams
[  4]   0.00-10.00  sec   119 MBytes   100 Mbits/sec  0.613 ms  0/15262 (0%)  
[  4] Sent 15262 datagrams

iperf Done.
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langewiesche
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Re: Kabelmodem

Beitrag von langewiesche »

Das Problem kenne ich von Freifunk da machen wir ja auch Udp Tunnel. Da würden wir die mtu runter nicht toll aber besser als .. Fragmente die Router ausbrennen ;)
Es gruesst Lars
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Re: Kabelmodem

Beitrag von Raudi »

Seufz... Die VPN Probleme wurden durch eine neue Firmware behoben, aber nun frieren die Modems alle paar Tage komplett ein, meistens wenn ich telefoniere. Ich telefoniere über meinen 1781EF+ der sich bei einem lokalen VoIP Provider registriert und über einen VPN Tunnel in die Firma. Beide Modems haben das Problem, also kann es nicht ein reines VoIP Problem sein, denn das eine Modem sieht die VoIP Daten nicht, da sie ja durch einen VPN gehen...

Hat irgendwer schon Erfahrungen mit eigenen euroDocsis 3.0 Modems an einem Vodafone Kabel Anschluss? Vorzugsweise einem welches 400 MBit/s unterstützt, also wenn ich das korrekt verstanden habe muss es dafür 24x8 Kanäle haben.

Viele Grüße
Stefan
Antworten