Es ist alles viel schlimmer: Das Produkt _war_ ein Aprilscherz, und zwar ein echter, vom Kollegen Langewiesche.alf29 hat geschrieben: Du hast - so habe ich das jedenfalls verstanden - das LANCOM-Produkt 'VRouter' als Aprilscherz bezeichnet, und das finde ich in dieser Allgemeinheit und Pauschalität ziemlich daneben.
Meine Boshaftigkeit bestand darin, zu behaupten, daß die Realität jede noch so schräge Satire ein- und überholt. Ich kann mich noch gut an die Diskussionen am Gymnasium erinnern, in denen behauptet wurde, Privatfernsehen bereichere die Kultur. Ich hielt dagegen, daß es natürlich dazu kommen würde, daß Filme gekürzt und durch Werbung zerstückelt würden. Man unterstellte mir Boshaftigkeit.
Das hat wohl auch keiner behauptet. Und auch nicht insinuieren wollen.aber auch ich muß - genauso wie die die Koppelfelds und COMCARGUs dieser Welt - letzten Endes akzeptieren, daß wenn eine Firma sich innerhalb von 15 Jahren von 30 auf über 250 Mitarbeiter entwickelt hat,und vom Umsatz in gleichem Maße, deren Führung ja wohl offensichtlich nicht nur aus bornierten und unwissenden Managern besteht?
Welche Kreise meinst Du? Wir haben eine gewisse Spezialisierung auf IBM Mainframes und agieren häufig als Subunternehmer. Und die IBM-Kisten skalieren _wirklich_. Da ist vom Kleinstprojekt (nehme ich genau so ernst wie dicke Brocken) bis zum internationalem Infrastruktur-Rollout alles dabei. Insbesondere erlebe ich auf diversen Events, z.B. https://www-03.ibm.com/services/learnin ... 0P37549E44, regelmäßig "Koryphäen" aus dem deutschen Großprovider-Umfeld und höre mit fassungslosem Entsetzen, mit welchen Lösungsansätzen die jonglieren. Massives NFS über WAN-Strecken ist da noch einer der harmlosen Klöpse. Es mag sein, daß "gewisse Kreise" 'SDN' fordern, aber wir werden ja sehen, was passiert, wenn zwischen zwei Etagen eines ohnehin fragilen Kartenhauses eine weitere Indirektionsebene geschoben wird.Für diesen VRouter gibt es einen handfesten Bedarf, sonst wäre er so nicht entwickelt worden. Vielleicht nicht in den Kreisen, in denen Du Dich bewegst, und nicht in der Form wie Du ihn haben möchtest, aber das ist dann halt so.
Und es gibt clevere Lösungen, die sind LANCOM dann aber ein paar Kilimeter voraus, nimm' ProfitBricks: https://www.profitbricks.de/de/ Da klickst Du dir ein ganzes RZ zusammen mit (redundantem) Storage, Netzwerk, Routern etc.. DAS ist "hyperkonvergent". Übrigens: Glückwunsch an die Marketingabteilung. Übler kann man sich nicht zum Deppen machen.
Das beruhigt mich ungemein.Weder hat der LANCOM-VRouter einen Linux-Unterbau, noch ist in irgendeiner Form geplant, zukünftige LANCOM-Hardware-Router mit einem Linux-Kernel laufen zu lassen.
... wo es dann nicht läuft. Das erste IBM-Betriebssystem, unter welchem ich 1980 gearbeitet habe, hieß VM und dreimal darfst Du raten, wofür "VM" stand. Und seit den 80ern höre ich die Versprechungen, man könne Anwendungen redundant und ortsunabhängig managen. Und seit den 80ern muß ich mindestens einmal im Jahr die Scherben aufkehren, die eine gecrashte "Live Partition Mobility" oder andere "Availeability Solutions" hinterlassen haben.AFAIK war eine Forderung, derentwegen so ein Vrouter entwickelt wurde, daß man bestimmte 'Funktionen' wie einen WLAN-Controller einfach bei Ausfällen in ein anderes Rechenzentrum verschieben möchte.
Nein, so läuft es nicht. Die Kunden wollten weder "Cloud" noch "Virtualisierung". Diese Trends werden den Kunden eingeredet.Ja, ich weiß, die Security-Bedenken, aber das müssen die Kunden selber wissen und wenn sie's haben wollen, dann bekommen sie es halt. So läuft das am Markt.
Im Ergebnis hat sich der Ressourcenverbrauch des Endkunden vervielfacht und die Verfügbarkeit ist geringer geworden.
Zum Schluß noch ein "gespielter Witz" aus der schönen neuen Welt:
DNS-Störung in einem größeren Rechnenzentrum, ärgerlicherweise von mir verbockt. Ich also mit Chipkarte hinein in die Hallen, aber nach 20 Minuten hatte ich die eigentlich banale Störung noch nicht gefunden. Dumm bloß: Nach diesen zwanzig Minuten antwortete der zentrale DNS-Cluster dem Zutrittskontrollsystem nicht mehr und man kam weder hinein noch heraus, noch konnte man sich verständigen.
Da wird einem dann, mutterseelenallein inmitten von erdrückendem Lärm, unmittelbar klar, was für eine unbeherrschbare Mausefalle man sich selbst gebaut hat.