VoIP QoS Einstellungen bei Fritzbox als IP Client

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Enno26
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Registriert: 26 Sep 2006, 09:27

VoIP QoS Einstellungen bei Fritzbox als IP Client

Beitrag von Enno26 »

Hallo,

mein neuer Lancom 1781 EF+ läuft ingesamt sehr gut und auch die daran angeschlossene Fritzbox als IP-Telefonanlage bzw. als IP Client funktioniert.
Jetzt möchte ich aber für VoIP Gespräche zusätzlich im Lancom Bandbreite garantieren, im Support Bereich habe ich bereits die Anleitung für die Mindestbandbreite gefunden.

Jetzt gibt es ja bei VoIP den Port 5060 der für die Signalisierung zuständig ist und einen anderen der das eigentliche Gespräch übermittelt. Was genau muss ich hier für QoS einstellen? Und muss dies pro Station oder pro Session (VoIP Session?) eingerichtet werden ?

Leider schweigen sich da alle Anleitungen die ich bisher finden konnte aus, aber vielleicht könnt ihr hier ja weiterhelfen.
greetz
Enno
backslash
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Re: VoIP QoS Einstellungen bei Fritzbox als IP Client

Beitrag von backslash »

Hi Enno26,

am einfachsten ist, du nutzt das SIP-ALG - das halt die Regisistrierungen nach und macht die QOS-Geschichte automatisch.

wenn du es von Hand machen willst, dann bleibt dier eigentlich nichts anderes übrig, als alle UDP-Sessions, die vom Telefon ausgehen, zu priorisieren (außer der auf Port 5060). Die Priorisierung sollte eigentlich pro Session sein - nur leider belegst du dabei die Bandbreite dabei doppelt: einmal (gewünscht) für die RTP-Daten (Voidce) und einmal (unerwünscht) für RTCP. Solange du nur einfache Telefone nutzt, kannst du die Priorisieung auf "pro Station" stellen, damit du keine Doppelbelegung hast - nur beachte dabei, daß die Telefone dann nur maximal *ein* Gespräch führen können.

Die Signalisierung auf Port 5060 sollte auch ein bischen priorisiert (1 kBit/s) werden, damit es bei verstopfter Leitung nicht zu unerträglich langen Verzögerungen bei der Signalisiertung kommt. Ohne Priorisierung können bei einem laufenden Upload Verzögerungen von mehreren Sekunden auftreten...

Die Regeln sähen somit wie folgt aus:

Code: Alles auswählen

Name:    SIP-Signaling
Aktion:  übertragen
QoS:     Mindestbandbreite pro Session: 1 kBit/s 
Quelle:  IP-Adressen der Telefone
Ziel:    alle Stationen
Dienste: UDP, Zielport 5060


Name;    SIP-Voice
Aktion:  übertragen
QoS:     Mindestbandbreite pro Station: 80 kBit/s 
Quelle:  IP-Adressen der Telefone
Ziel:    alle Stationen
Dienste: UDP
Gruß
Backslash
mme
Beiträge: 28
Registriert: 15 Okt 2014, 20:06

Re: VoIP QoS Einstellungen bei Fritzbox als IP Client

Beitrag von mme »

Hallo,

vielleicht hilft das für eine feinere Steuerung:

http://www.lancom-forum.de/fragen-zum-t ... tml#p74654

Über eine Rückmeldung, ob das funktioniert, würde ich mich freuen.
mme
Beiträge: 28
Registriert: 15 Okt 2014, 20:06

Re: VoIP QoS Einstellungen bei Fritzbox als IP Client

Beitrag von mme »

Ist es eigentlich so, dass der Durchsatz eines WAN-Interfaces im Downstream grundsätzlich durch die eingestellte Datenrate des Interfaces reduziert wird, auch wenn gerade gar keine Daten übertragen werden, für die eine QoS-Regel gilt?

Bei einer Mobilfunkverbindung kann die Datenrate ja je nach Empfang und Nutzung durch andere Nutzer in der Mobilfunkzelle schwanken. Wann soll man denn da als Datenrate des WAN-Interfaces eintragen, eine in der Praxis beobachtete erreichte Datenrate?
Cytor
Beiträge: 160
Registriert: 17 Mai 2012, 15:19

Re: VoIP QoS Einstellungen bei Fritzbox als IP Client

Beitrag von Cytor »

Ja genau, gilt auch für den Upstream.

Bei Mobilfunkverbindungen kann man nur die minimal zu erwartende Datenrate einstellen, wenn man ein immer funktionierendes QoS haben will. Oder man schickt da einfach keine Dienste rüber, die ein QoS erfordern...

Davon abgesehen habe ich VoIP über LTE-Verbindungen schon als gut funktionierend erlebt, wenn man eben auf dem Interface Raten einstellt, die immer erreicht werden, so klein diese auch sein mögen... Selbst dann heisst es hoffen, dass einem kein anderer User die Kapazität in der Funkzelle wegnimmt...
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