Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

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Moderator: Lancom-Systems Moderatoren

-HCI-
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Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von -HCI- »

Hallo,

ich bekomme demnächst einen Company Pro 1.000 MBit/s Tarif per Glasfaser von der Telekom geschalten. Nun stellen sich mir folgende Fragen:

1. Ist es möglich den Router direkt per SFP Modul an die Glasfaserleitung anzuschließen, falls ja welches SFP Modul würdet ihr empfehlen ?
2. Spricht aus technischer Sicht etwas gegen die Verwendung des 1906VA-4G an dem 1.000 MBit/s Anschluss ? Wenn ich das Performance Datenblatt richtig interpretiere sollte es eigentlich bei der Bandbreite noch funktionieren oder ?

Falls es nicht möglich ist den Lancom 1906VA-4G per SFP Modul mit dem Anschluss direkt zu verbinden, gibt es ein anderes Modell das dies unterstützt ?

Vielen Dank für Eure Hilfe 8)
Dr.Einstein
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von Dr.Einstein »

https://www.lancom-systems.de/docs/LCOS ... N-PON.html sollte deine Frage beantworten. Ich denke aber, der 1906VA wird die 1.000 Mbit/s nicht schaffen. Vor allem, wenn noch ein VPN mit in Verwendung ist. Ausprobieren. Das GPON Modul von Lancom müsste bald kommen wenn ich Lancom richtig verstanden habe.

Gruß Dr.Einstein
Zuletzt geändert von Dr.Einstein am 12 Okt 2021, 16:30, insgesamt 1-mal geändert.
-HCI-
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von -HCI- »

Vielen Dank

ich habe jetzt doch noch was gefunden, vielleicht hilft es ja noch dem ein oder anderem:

https://www.lancom-systems.de/produkte/ ... fp-gpon-1/

Es funktioniert also :mrgreen:
tstimper
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von tstimper »

2. Spricht aus technischer Sicht etwas gegen die Verwendung des 1906VA-4G an dem 1.000 MBit/s Anschluss ? Wenn ich das Performance Datenblatt richtig interpretiere sollte es eigentlich bei der Bandbreite noch funktionieren oder ?
Es kommt darauf an .....

Ich haben im Datacenter mehrere (mittlerweile EOL) 7100+ an Gbit Leitungen. Mit einigen VPNs und moderatem Traffic kommt die gut klar.
Wenn ich dann mal große ISO images herunterlade, schaffen die ca. 850 Mbit, dann haben sie aber schon mindestens 75 % CPU Load.
Ein 1906VA-4G ist ja CPU mäßig schneller, also sollte der das problemlos schaffen, wenn Du vielleicht 10 -20 VPNs mit mäßigem Traffic drauf hast.

Die 1906VA, die wir im Einsatz haben, laufen an 200Mbit / 250 MBit Leitungen, da langweilen die sich.

Kommt also auf Dein Szenario an.

Viele Grüße

ts
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-HCI-
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von -HCI- »

Hallo tstimper,

vielen Dank für die super Info 8) Damit hast Du mir wirklich weitergeholfen, wenn’s am Ende auch nur 850MBit/s werden bin ich schon zufrieden, da ich mehr Wert auf den Upload lege. Auch die VPNs werden 10 Verbindungen nicht übersteigen :idea:


Viele Grüße
-HCI-
overcast37
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von overcast37 »

-HCI- hat geschrieben: 12 Okt 2021, 16:30 Vielen Dank

ich habe jetzt doch noch was gefunden, vielleicht hilft es ja noch dem ein oder anderem:

https://www.lancom-systems.de/produkte/ ... fp-gpon-1/

Es funktioniert also :mrgreen:
Hi, hast du das Modul ausprobiert?
Hat es funktioniert?
Hast du die Daten für das gpon Modul vom Anbieter bekommen?
CyberT
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von CyberT »

Hallo zusammen,

das LANCOM SFP-GPON-1 ist im Wesentlichen für die direkte Glasfaser-Anbindung an das GPON-Netzwerk der Telekom vorgesehen. Damit ist es getestet und das wird garantiert (offizielle Aussage von LANCOM).

Die Telekom hat in den letzten Monaten, vor allem in Großstädten, großflächig damit begonnen, ihre Glasfaseranschlüsse/-tarife intensiv zu vermarkten (u.a. durch Kaltakquise, unangekündigte Hausbesuche, etc.). Damit ein geplantes Glasfasergebiet ausgebaut werden kann, ist bei der Telekom eine Mindestanzahl an Bestellungen notwendig.

Und mit dem vorgenannten Modul würde man sich dann das (Telekom) Glasfaser-Modem sparen (nicht mehr, aber das kann je nach Verkabelungs- bzw. Einbausituation mal ein Vorteil sein):

Bild

Gruß.
overcast37
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von overcast37 »

Es steht nicht explizit dort, dass das Modul nur für einen Telekom Abschluss gedacht ist nur, dass auf Kompatibilität zusammen mit der Telekom geachtet wurde.

Die Frage ist dann, was unterscheidet einen Telekom gpon von anderen?
CyberT
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von CyberT »

Hallo,

overcast37 hat geschrieben: 31 Okt 2021, 15:02Es steht nicht explizit dort, dass das Modul nur für einen Telekom Abschluss gedacht ist
Das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Ich dachte, ich hätte dies mit den Worten "im Wesentlichen" und dem eingeklammerten "(Telekom)" eigentlich deutlich genug dargestellt.

overcast37 hat geschrieben: 31 Okt 2021, 15:02nur, dass auf Kompatibilität zusammen mit der Telekom geachtet wurde.
Mein Hinweis richtete sich an die Sysadmins hier, die demnächst derartige Projekte produktiv umsetzen müssen/wollen. Und hierfür sind oftmals technische Detailsinformationen abseits der marketinglastigen Beschreibungen auf Webseiten interessant.

Meine Kernaussage wird auch in diesem aktuellen LANCOM KB-Artikel noch einmal verdeutlicht ("Mit dem LANCOM SFP-GPON-1 Modul können Sie LANCOM Router mit SFP-Schnittstelle ohne separates Modem direkt am FTTH-Glasfaseranschluss der Deutschen Telekom betreiben."): Konfiguration eines LANCOM Routers an einem Telekom GPON-Glasfaseranschluss (FTTH)

overcast37 hat geschrieben: 31 Okt 2021, 15:02Die Frage ist dann, was unterscheidet einen Telekom gpon von anderen?
Richtig. - Du bist bei derartigen Vorhaben (abseits eines Telekom FTTH-Glasfaseranschluss) aber erstmal auf Dich alleine gestellt. Und hier wird man initial wohl nicht um Reverse Engineering herumkommen.


Gruß.
alexes
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von alexes »

Hallo zusammen,
erstere Erfahrungen mit dem GPON SFP Modul: es funktioniert…

https://support.lancom-systems.com/know ... d=78480652

Glasfaser Modem der Telekom ausgesteckt und die LWL Leitung direkt am GPON SFP Modul eingesteckt.
Die OIT-Installationskennung im Lancom eingetragen.

Dann kam beim GPON Modul die Fehler Meldung: O3-Serial-Number

Bei der Telekom angerufen, der Techniker hat ein „re-invite“ gemacht (so hat er sich ausgedrückt), damit eine neues Modem akzeptiert wird.

Ein paar Sekunden später war die Internetverbindung wieder hergestellt.

Abweichend von der Lancom Anleitung benötigte die Telekom bei mir keine Modem-ID/Seriennummer von meinem GPON SFP Modul (diese wird vermutlich beim re-invite online abgefragt und fest geschrieben).

Dieses Vorgehen, mit der festgeschriebenen Modem-ID/Seriennummer, ist für Service Fälle leider etwas umständlich.
Wenn so ein Modem / GPON Modul abraucht muss man immer bei der Telekom anrufen und mitteilen, dass ein neues Modem genutzt wird.


Gruß
Alex
tstimper
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von tstimper »

Hallo,
Dieses Vorgehen, mit der festgeschriebenen Modem-ID/Seriennummer, ist für Service Fälle leider etwas umständlich.
Wenn so ein Modem / GPON Modul abraucht muss man immer bei der Telekom anrufen und mitteilen, dass ein neues Modem genutzt wird.
Kennt jemand den Grund dafür? Für die eigentliche Internet Einwahl gibt es ja dennoch Einwahldaten.
Und ein VDSL Modem muss man ja auch nicht "anmelden".....

Also braucht die Telekom die SN des GPON aus technischen Gründen?
Bei VDSL ist der Anschuss ja auch nicht an die SN des Modems gebunden.

Viele Grüße

ts
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von MoinMoin »

Moin ts,

bei xDSL hast du auch einen Port pro Modem. Bei GPON hast du ein geteiltes Medium, allerdings mit zentral verwalteter Bandbreite. Und die Bandbreitenzuweisung erfolgt vor der Anmeldung über die Zugangsdaten anhand der vom ONT präsentierten Daten. Kennt der OLT den ONT nicht, weist er ihm keine Bandbreite zu.

Ciao, Georg
tstimper
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von tstimper »

bei xDSL hast du auch einen Port pro Modem. Bei GPON hast du ein geteiltes Medium
Verstehe.
Und die Bandbreitenzuweisung erfolgt vor der Anmeldung über die Zugangsdaten anhand der vom ONT präsentierten Daten
Das ist ja interessant. Ich hatte jetzt den Fall, das mein Internet Anschluss mit Telekom Glasfaser Leitung, Telekom Modem und dahinter ein LC1783VA mit Ethernet Uplink erst dann die neue Bandbreite anzeigte und auch nutzen konnte, als ich einmal die Ethernet (DSL) WAN Verbindung des Lancoms getrennt hatte.

Im Lanmonitor sah man vorher die alte Bandbreite, nach der Trennung und Neuverbindung der Lancom WAN Verbindung die neue Bandbreite.
Das Telekom Glasfaser Modem war die ganze Zeit online.

Im Lanmonitor sieht man auch die richtige Bandbreite, obwohl es ja ein Ethernet Uplink ist. Die Angabe der Bandbreite im DSL Port war nicht erforderlich.

Also bekam der Lancom die Bandbeite bei seiner Einwahl mitgeteilt und zugeteilt. Das GPON des Telekom Glasfaser Modems war von der Bandbreiten Änderung scheinbar unabhängig.

Damit erschliesst sich mir nicht die Notwendigkeit der Zuweisung der Bandbreite an das GPON mittels Seriennummer, wenn ja dann doch die Einwahldaten entscheidend sind.

Ich hatte die Tage vorher auch schon mal die WAN Verbindung am Lancom getrennt um zu beobachten, was passiert.
Vor dem Schalttermin blieb die Bandbreite auf dem alten Wert.

Das heist letzendlich aber auch, das bei Bandbreitenerhöhung ( Änderung) die WAN Verbindung des Lancom einmal getrennt werden muss um die neue Bandbreite zu bekommen.

So zum Spaß:
Also wenn das an der EInwahl hängt und an den Glasfaseranschlüssen (teilweise?) keine Zwangstrennung erfolgt,
könnte man GBit bestellen, einwählen lassen und dann runterstufen lassen. Man darf nur nichts konfigurieren was ma die WAN Verbindung trennt.

Anderherum, wer die Bandbreite erhöht und nicht mal die WAN Verbindung trennt, bekommt nie die neue höhere Bandbreite.

Hm.....

Viele Grüße

ts
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von MoinMoin »

Moin ts,

ursprünglich hat die Telekom die Vergabe der Datenraten über DSLAM-Profile geregelt. Die Datenrate auf dem Zugangssystem war nicht beschränkt. Irgendwann hat die Telekom auf dem Zugangssystem ein Bandbreitenmanagement eingerichtet. Die da verwendeten Datenraten werden im PPP übertragen damit das Modem seinen Upstream entsprechend anpassen kann (und damit dem Benutzer die aktuelle Datenrate im Downstream bekannt gemacht wird). Ab diesem Zeitpunkt konnte die Telekom auf die DSLAM-Profile verzichten und einfach immer die maximal mögliche Rate aushandeln lassen (was nicht unbebingt zur Stabilität der Verbindung beiträgt).

Diesen Mechanismus gibt es offenbar auch im GPON. Das ändert aber nichts an dem Problem, daß der OLT entscheiden muß, ob er einen ONT ins System läßt, ohne daß eine Anmeldung beim Provider stattgefunden hat. Das kann er nicht anhand des Port machen, denn an einem Port hängen bis zu 128 ONT (meist deutlich weniger, denn wenn alle gleichzeitig aktiv wären, dann wären das 16 Megabit pro ONT bei 2G downstream). Folglich wird dafür in der Regel die Seriennummer verwendet.

Die Zuweisung der physikalichen Bandbreite erfolgt im GPON dynamisch. Wenn ein ONT etwas senden will, bekommt er vom OLT einen Zeitschlitz im Upstream zugeteilt (bis zu einer pro ONT einstellbaren Obergrenze). Wenn der OLT Daten für einen ONT hat, generiert er dafür einen Zeitschlitz im Downstream. Wenn der Provider dem ONT vertraut, kann er die Begrenzung der Upstream-Datenrate im OLT deaktivieren.

Wie die Telekom das hält, kann ich nicht sagen. Wenn du ein SFP-Modul einsetzt, ist dem die im PPP übertragene Upstream-Datenrate nicht bekannt. Das Modul selber kann also keine Begrenzung vornehmen. Es (bzw. die Telekom) muß sich darauf verlassen, daß der Host den Upstream nicht flutet. Das ist eigentlich immer der Fall, wenn der Host die PPP-Verhandlung übernimmt und das Modem nur als "Medienkonverter" arbeitet. Daher könnte ich mit vorstellen, daß die Telekom die Upstreamrate im OLT pro ONT begrenzt. Und dafür wäre es auch wieder nützlich, den ONT identifizieren zu können. Und da käme dann auch wieder die Seriennummer ins Spiel.

Ciao, Georg
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Re: Lancom 1906VA-4G per SFP am Glasfaseranschluss der Telekom ?

Beitrag von tstimper »

Hi Georg,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
So wird das Verhalten beim Bandbreiten Upgrade klar, die höhere Bandbreite ist erst ab der nächsten PPP Einwahl wirksam.

Viele Grüße

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