Hallo zusammen,
seitens eines großen Telefonanbieters wurde unternehmensweit in allen 3 Standorten eine Octopus Open installiert. Die VOIP-Verbindungen zwischen den Standorten werden über ein bestehendes VPN-Netz (alles Lancom) durchgeführt.
Aufgrund von Sprachproblemen haben wir seitens des Anbieters die Pakete als DiffServ=EF "markieren" lassen. Der Trace bestätigt, dass diese Priorisierung in den Paketen enthalten ist.
Unten aufgezeigte VOIP-Regel haben wir hinzugefügt. Ebenso eine Komplettübersicht unseres Regelwerks.
Die Sprachqualität hat sich hierdurch nicht verbessert. Der Telefonanbieter ist nun der Ansicht, dass die schlechte Qualität mit der VOIP-Regel zu tun haben könnte. Ist dies erklärbar? Weitere Detailinformationen erhalten wir vom Anbieter nicht.
Die Anwender beschreiben, dass die schlechte Sprachqualität immer einseitig schlecht sei. Oftmals beginnt das Gespräch mit sehr guter Qualität – nach ca. 2 Minuten nimmt diese jedoch deutlich ab.
Wir haben die Regel nun entfernt und zumindest im ersten Moment scheint tatsächlich eine bessere Sprachqualität zu bestehen.
Dieser Sachverhalt ist vom Grundsatz her schon mal eigenartig, weil die VPN-Strecken beim Test nie unter Volllast betrieben wurden.
Wie stelle ich nun sicher, dass die Qualität Top ist und gleichzeitig auch Leitungskapazitäten freigehalten werden – falls es doch einmal eng wird.
Vielen Dank für jeglichen Tipp,
Grüße und einen nicht ganz so heißen Tag heute,
Christian Kux
DiffServ über VPN bei Octopus Open (VOIP)
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DiffServ über VPN bei Octopus Open (VOIP)
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Hallo Christian,
QoS ist leider immer eine individuelle Sache und es gibt kein Patentrezept. Hier ein paar Testmöglichkeiten aus meiner Sicht:
- Unter IP-Router / DiffServ-Feld beachten aktivieren
- Zusätzliche Firewall/QoS Regel wenn VPN/EF-Pakate gesendet werden, eine Fragmentierung von zB 576 Byte einzustellen
- Sofern du kein internes Modem nutzt, die korrekten Down- und Uploadwerte unter Schnittstellen / WAN eintragen (dabei die echten, anliegenden Werte evt vom Provider erfragen oder im ext. Modem auslesen)
- Über den Monitor prüfen, ob das Regelwerk greift. Direkt sichtbar bei einem Tefefongespräch unter Wan-Verbindung -> Internetverbindung -> QoS -> Reservierung|Fragmentierung (je nach Einstellung)
- Zu bachten ist, dass nicht nur die Telefonanlagen EF senden sollten bei Sprache, sondern auch falls vorhanden die IP-Telefone. Gerne wird auch der Fehler gemacht, dass Signalisierung Fax etc die gleiche DiffGruppe haben (EF), wie Telefonie. Kann den Nachteil haben, dass evt. statt 128 Kbit/s einfach das 3-4fache reserviert wird, sieht man aber dann auch im Monitor.
- anderen Sprachcodec verwenden
Waren mal ein paar Gedankenzüge aus meiner Sicht
QoS ist leider immer eine individuelle Sache und es gibt kein Patentrezept. Hier ein paar Testmöglichkeiten aus meiner Sicht:
- Unter IP-Router / DiffServ-Feld beachten aktivieren
- Zusätzliche Firewall/QoS Regel wenn VPN/EF-Pakate gesendet werden, eine Fragmentierung von zB 576 Byte einzustellen
- Sofern du kein internes Modem nutzt, die korrekten Down- und Uploadwerte unter Schnittstellen / WAN eintragen (dabei die echten, anliegenden Werte evt vom Provider erfragen oder im ext. Modem auslesen)
- Über den Monitor prüfen, ob das Regelwerk greift. Direkt sichtbar bei einem Tefefongespräch unter Wan-Verbindung -> Internetverbindung -> QoS -> Reservierung|Fragmentierung (je nach Einstellung)
- Zu bachten ist, dass nicht nur die Telefonanlagen EF senden sollten bei Sprache, sondern auch falls vorhanden die IP-Telefone. Gerne wird auch der Fehler gemacht, dass Signalisierung Fax etc die gleiche DiffGruppe haben (EF), wie Telefonie. Kann den Nachteil haben, dass evt. statt 128 Kbit/s einfach das 3-4fache reserviert wird, sieht man aber dann auch im Monitor.
- anderen Sprachcodec verwenden
Waren mal ein paar Gedankenzüge aus meiner Sicht

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Hallo Dr. Einstein,
vielen Dank für die erste Rückmeldung zum Thema.
Die Fragmentierung werde ich als weitere Regel mit aufnehmen, und entsprechend berichten.
Die Kommunikation läuft zwischen den Octopus-Systemen direkt ab. Daran hängen die Telefone. Die Telefone selbst hängen ja nicht direkt am Lancom. Oder habe ich einen Denkfehler?
Heute bestätigt sich sehr deutlich, dass nur eine VPN-Strecke betroffen ist – die schlechte Sprachqualität liegt immer beim Angerufenen – also auf der Empfängerseiter vor. Rufe ich von Standort A nach B hat Standort B die schlechte Sprachqualität. Rufe ich von Standort B nach A, so hat Standort A die schlechte Qualität.
Grüße,
Christian
vielen Dank für die erste Rückmeldung zum Thema.
Die Fragmentierung werde ich als weitere Regel mit aufnehmen, und entsprechend berichten.
Ich sehe durchaus, dass bei einem einigen VOIP-Gespräch mehrfach de Reservierung vorgenommen wird (256 Kbit/s oder noch mehr). Hat dies mir der Rufsignalisierung zu tun, die gesondert „gewertet“ wird. Eine Beschränkung der DiffGruppe (EF) auf die Sprachdaten ist nach Aussage des Anbieters nicht machbar (alles oder nichts).Zu bachten ist, dass nicht nur die Telefonanlagen EF senden sollten bei Sprache, sondern auch falls vorhanden die IP-Telefone. Gerne wird auch der Fehler gemacht, dass Signalisierung Fax etc die gleiche DiffGruppe haben (EF), wie Telefonie. Kann den Nachteil haben, dass evt. statt 128 Kbit/s einfach das 3-4fache reserviert wird, sieht man aber dann auch im Monitor.
Die Kommunikation läuft zwischen den Octopus-Systemen direkt ab. Daran hängen die Telefone. Die Telefone selbst hängen ja nicht direkt am Lancom. Oder habe ich einen Denkfehler?
Heute bestätigt sich sehr deutlich, dass nur eine VPN-Strecke betroffen ist – die schlechte Sprachqualität liegt immer beim Angerufenen – also auf der Empfängerseiter vor. Rufe ich von Standort A nach B hat Standort B die schlechte Sprachqualität. Rufe ich von Standort B nach A, so hat Standort A die schlechte Qualität.
Grüße,
Christian