Public Spot und Vorratsdatenspeicherung

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whitesharky
Beiträge: 76
Registriert: 24 Jan 2006, 14:06

Public Spot und Vorratsdatenspeicherung

Beitrag von whitesharky »

Hallo Lancomgemeinde,

gibt es eine Möglichkeit über den WLC 4006 mit aktiven Public Spot, Radius intern aktiviert, Syslog Kiwi Syslog Service eine Vorratsdatenspeicherung zu betreiben?
Soll heißen, wann der Hotelgast welche Internetseiten angesurft hat. Oder benötige ich dazu einen Proxy. Kann der Content Filter das ausgeben?

Hintergrund ist die unklare deutsche und internationale Rechtslage für Public Spot Betreiber. Wir stellen einem Hotel das Internet zur Verfügung. Quasi sind wir Provider.

Whitesharky
alexes
Beiträge: 177
Registriert: 27 Nov 2005, 18:09

Beitrag von alexes »

Hallo whitesharky,
es gibt dazu ein Artikel bei Lancom:

http://www2.lancom.de/kb.nsf/1275/87DFE ... enDocument

Man kann die An- und Abmeldezeiten der User Protokollieren, mehr ist in Deutschland denke ich nicht erlaubt.

Wenn Du Lancom Partner bist gibt es da noch weitere Informationen:
http://www.lancom-systems.de/mylancom/l ... betreiber/

Gruß
Alex
whitesharky
Beiträge: 76
Registriert: 24 Jan 2006, 14:06

Beitrag von whitesharky »

Hallo Alexes,

danke für deinen Beitrag. Das Dokument aus der Kb kenne ich. Ist auch so realisiert. Das Infopaket von LC habe ich auch. Die Nutzungsbedingungen habe ich mit Erlaubnis von Dr. Jaeschke und Lancom Systems im HTML Templates eingebunden.

Leider ist die Rechtslage das was ein Public Spot Betreiber genau zu beachten hat und das was man darf und nicht darf nicht so eindeutig geklärt. Mit dem protokollieren der An- und Abmeldezeiten habe ich lediglich meine Sorgfaltspflicht erfüllt. Es ist ja noch nicht einmal 100prozentig geklärt was ein Hotelbetreiber mit Public Spot genau ist.

Das interessiert beispielsweise die Anwälte von Sony relativ wenig. Wenn du nicht nachweisen kannst das eine bestimmte Person zu einer bestimmten Zeit über eine bestimmte genau das Lied oder Film runtergeladen hat musst du Zahlen. Hat eine uns bekannte Firma als Vermieter eines Studentenwohnheimes mit Public Spot getroffen.

Das ist in der Hotelbranche ein ganz heißes Thema da ein Gäste WLAN existenzielle Aspekte eines Hotels mit sich bringt.

Ich bin privat Pirat und im privaten Sektor absolut gegen VDS.

Ich weiß das ist ein Technikforum, aber das musste ich mal loswerden.

Gibt es trotzdem noch technische Vorschläge?

Whitesharky
alexes
Beiträge: 177
Registriert: 27 Nov 2005, 18:09

Beitrag von alexes »

Hallo whitesharky,

ist im Moment ein Interessantes Thema, wir haben das bei unseren Public Spot Kunden so geregelt:

-Extra DSL Anschluss für Gäste Netz.
-Fest IP
-Anschluss bei der Bundesnetzagentur als Hot Spot gemeldet.
-Bis vor ein paar Monaten (oder ist es schon Jahre her) die An- und Abmelde Zeiten der User protokolliert. Die Public Spot User Namen können den Gästen eindeutig zugeordnet werden.

Gruß
Alex
whitesharky
Beiträge: 76
Registriert: 24 Jan 2006, 14:06

Beitrag von whitesharky »

Hi Alexes,

mit der Bundesnetzagentur haben wir auch gemacht. Schon um unsere Funkstrecken mit aktivierten BFWA, DFS offiziell betreiben zu dürfen.

Der Benutzername und das Passwort werden ja über den Public Spot Wizzard automatisch vergeben. Nur damit ist ein personengebundener Nachweis nicht zu erbringen.

Wir machen das im Moment der Testphase so, das wir das optionale freie Feld im Ticket Assistenten mit einer persongebundenen Identifikationsnummer Personalausweisnummer, Reisepass- oder Führerscheinnummer füllen. Das Ticket und der Ausweis werden kopiert und weggeheftet und eventuell später digitalisiert. Somit können wir dem Benutzernamen eindeutig der Person zuordnen.

Ich weiß das ist viel Aufwand, ist aber ein probates Mittel die Gäste zu sensibilisieren. Und im Worst Case vielleicht nützlich.

Gibt es trotzdem die Möglichkeit mit Syslog oder Content Filter den Besuch von Internetseiten zu protokollieren? Hat keiner eine Idee.

whitesharky
alexes
Beiträge: 177
Registriert: 27 Nov 2005, 18:09

Beitrag von alexes »

Bei unseren Kunden kommt das Public Spot Ticket zweimal auf DinA4 raus.
Im oberen Teil steht ein Haftungsausschluss, dass das Hotel nicht verantwortlich ist (sollte es zu Problemen mit den Gäste Notebook kommen).
Im unteren Teil kann man den Namen und die Adresse des Gasts eintragen, dieses Ticket unterschreibt der Gast und wird beim Hotel abgelegt. Das zweite Ticket bekommt der Gast.
Sollte es mal zu Problemen mit Rechteverletzungen oder der Staatsanwaltschaft kommen, muss man die Tickets eben in dem Ordner suchen. Im Moment wird ja nicht die An- und Abmeldezeit der Gäste Protokolliert somit kommt man jetzt nicht darum herum nach dem Erstelldatum und der Laufzeit des Tickets zu suchen um somit die möglichen Gäste einzugrenzen (das wird natürlich etwas kompliziert wenn es sich um Volumen handelt die nur nach und nach verbraucht werden, bei unseren Kunden gibt es nur Tickets von 1 bis 5 Tagen mit definiertem Ablauf Datum).
Wenn die Staatsanwaltschaft klingelt wird sich diese die Mühle machen und die z.B. 50 Gäste Tickets zu bearbeiten und nachzugehen. Bei den Anwälten der Musikfirmen ist es die Frage ob die dann gegen die z.B. 50 Gäste weiter vorgehen werden. Den Anschluss Inhaber sehe ich da aber nicht in der Pflicht die Kosten der Abmahnung zu übernehmen … ich bin aber auch kein Anwalt.
Letztendlich fehlt uns da leider noch der „Musterprozess“ bis in die letzte Instanz …

Eine userspezifische Protokollierung der angesurften Seiten habe ich mal vor Jahren bei Lancom angefragt, war damals nicht möglich. Wie das jetzt per Content Filter aussieht kann ich nicht sagen.
Wobei ich mir nicht vorstellen kann das die Content Filter Informationen mit den Public Spot User verknüpft werden kann (evtl. über lokale IP oder MAC Adresse)

Über einen Cron Job kann man sich z.B. die DNS Liste per Mail zukommen lassen (z.B. 23:55 Uhr):
mailto:xyz@xyz.de?subject=DNS-Hitlist Router01?attach=`dir/St/TCP-IP/DNS/Hit-List`

Mit dem nächsten Cron Job zwei Minuten später dann die Liste im Router löschen (z.B. 23:57 Uhr):
do/status/tcp/dns/delete

Somit erhältst Du jede Nacht eine Liste des Tages.

Gruß
Alex
whitesharky
Beiträge: 76
Registriert: 24 Jan 2006, 14:06

Beitrag von whitesharky »

Wenn ich mir die Logmöglichkeiten des Content Filters anschaue, siehe bitte Handbuch http://www.lancom-systems.de/fileadmin/ ... UAL-DE.pdf Punkt 4.2.1 ist möglich in der Benutzertabelle die Benutzer über IP und MAC zu identifizieren die den Content verwenden.
Die Cron Jobs sind sehr interessant. Werde ich mal testen wie das praktisch ausschaut.
Ich werde auch mal die 30 Tage Demo des Content installieren und mal testen.
Ich dachte eigentlich das die Resonance hier im Forum für dieses Thema größer wäre. Eventuell ist es zu speziell oder zu Ticketlastig.
Dr.Einstein
Beiträge: 2924
Registriert: 12 Jan 2010, 14:10

Beitrag von Dr.Einstein »

Man kann auch den kompletten Verkehr mitloggen indem man eine Firewallregel mit einem ACCEPT Objekt erstellt, die alles an Syslog Server weiterleitet. Jedoch würde ich sehr vorsichtig mit dieser Möglichkeit sein, da man sich eventuell selbst strafbar macht.
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