BFWA?

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matkor
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BFWA?

Beitrag von matkor »

Hallo,

werden jetzt eigentlich mit dem 310er die neueren Frequenzen um 5,8 GHz (BFWA) schon unterstützt (also regulatorisch einwandfrei)?
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

nein, Unterstützung dafür kommt frühestens mit der 7.60, und dann auch
zusammen mit den 'alten' abg-Geräten, deren Chipsätze es hergeben.

Die Sache verzögert sich wohl u.a. deswegen, weil ein gewisser
Meßgerätehersteller im München seine Testersoftware noch nicht so
weit hat...

Gruß Alfred
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-- Edgar Froese, 1944 - 2015
matkor
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Beitrag von matkor »

Hi,

danke - ist zumindest mal eine Aussage...
Weiß man denn schon welche ABG Geräte das noch "schaffen"?
Packen die L54ag das?

Wann kann man das dann ganz grob in etwa erwarten? zwei Monate oder eher Ende des Jahres?
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Weiß man denn schon welche ABG Geräte das noch "schaffen"?
Packen die L54ag das?
Das hängt weniger vom Gerät als vom Funkmodul ab. Wenn überhaupt
werden das nur Geräte sein, die ein Modul mit dem AR5414 (Single-Chip)
haben.
Wann kann man das dann ganz grob in etwa erwarten? zwei Monate oder eher Ende des Jahres?
Ich müßte lügen, um Dir einen Termin zu sagen. Und Termine werden in
diesem Forum ohnehin nicht verbreitet...

Gruß Alfred
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matkor
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Beitrag von matkor »

okay - die meisten l54ag haben aber noch den 5213 vermute ich mal?!
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,

Wann genau die Umstellung war und wie die Stückzahlenverhältnisse sind,
kann ich Dir nicht sagen. Viel unangenehmer aus Kundensicht ist wohl eher,
daß die OAP54 erst kürzlich umgestellt wurden.

Das technische Faktum ist nur einfach, daß die Zulassung für das neue Band
auch die Radarmuster aus der neuen ETSI-Norm einschließt, und der
AR5212/5213 hat eine viel zu hohe Fehlerkennungsrate, als daß sich mit
dieser Menge von Mustern ein stabiler Betrieb einstellen würde.

Ob es eine Möglichkeit geben wird, daß ein Kunde mit seinem Gerät nach
Afrika umziehen kann, weiß ich noch nicht, aber das macht er jat ohnehin
auf seine eigene Verantwortung ;-)

Gruß Alfred
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NLange
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Beitrag von NLange »

Also ich verfolge das Thema Regulatory Domain schon seit Jahren. So einen Hokuspokus wie bei BFWA bzw. EN 302502 habe ich aber noch nicht erlebt. Da werden Prüfvorschriften ausgedacht wo es schon mal zwei Jahre dauert bis überhaupt jemand das im Prüflabor reproduzieren kann. Vom stabilen Praxiseinsatz mal gar nicht zu reden.

Ich möcht nicht wissen wie viel Arbeit das in eurer Entwicklungsabteilung verursacht. Und das alles für 6 dB mehr Sendeleistung. Ich war mal ganz angetan von der Idee, inzwischen ist Ernüchterung eingekehrt. BFWA ist eine Totgeburt.

6 dB mehr kann man auch mit EN 301893, man muß nur andersrum denken. Ich stelle mal den Begriff NStreme2 in den Raum, Alfred und Kollegen werden sicher wissen was ich meine. Sowas ließe sich doch sicher in die Dual-Radio-Typen wie den OAP-54 implementieren, oder? So würde man jedenfalls mehr erreichen als mit der EN 302502 wo ich eigentlich nur die Probleme wiederkehren sehe die es seinerzeit mit den 5213ern gab.
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
So einen Hokuspokus wie bei BFWA bzw. EN 302502 habe ich aber noch nicht erlebt.
Wenn Du das anstrengend findest, dann schau Dir das an,
was im Augenblick generell im ETSI angeht. Die kurzfristige
Sperrung von 3 Kanälen im Unterband 2, weil ein paar
Franzosen mit ihren Wetterradars auf die Barrikaden
gegangen sind, ist da nur ein Vorgeschmack. Selbst die
Leute bei der BNetzA sind ziemlich sauer auf die EU und ETSI...

So langsam lichtet sich die Sache aber und die Sache mit
den Hopping-Radaren ist eigentlich gar nicht so wild, wie
man zuerst dachte. Im Prinzip wird nur simuliert, daß ein
Radar über die Kanäle springt und man deshalb deutlich
kürzere Pulsketten 'sieht' als bei den anderen Normmustern.
Sofern man auf so ein Radar in der Realität trifft, dürfte man
als WLAN-Betreiber so oder so versch** haben, weil es
mit den Kanal-Hopping natürlich alle Kanäle verseucht...
Ich möcht nicht wissen wie viel Arbeit das in eurer Entwicklungsabteilung verursacht.
Hält sich bisher eigentlich in Grenzen, man wartet ja im
wesentlichen auf andere 8-)
Und das alles für 6 dB mehr Sendeleistung.
Wenn Du wüßtest, was für Aufwand andere Kunden für
ein paar dB mehr SNR treiben...6 dB sind da schon eine
Menge Holz. Vierfache Leistung gibt in der Theorie doppelte
Reichweite, das ist schon attraktiv. Vielen potentiellen
Kunden ist aber die Lizensierung wichtiger, in der Hoffnung,
daß es da nicht so eine Frequenzanarchie wie in den ISM-
Bändern gibt. Ich kenne durchaus WISPs, die damit
kämpfen, daß ihnen die Kanäle bewußt von irgendwelchen
Konkurrenten gestört werden.
Ich stelle mal den Begriff NStreme2 in den Raum, Alfred und Kollegen werden sicher wissen was ich meine.
Nein, wußte ich bisher noch nicht, und ein dürre Web-Seite
'under construction' reißt mich auch nicht wirklich vom
Hocker...

Die Idee mit der Trennung der Datenrichtungen ist nicht neu,
wurde ja auch schon stellenweise hier diskutiert. Ich
persönlich würde so etwas aber lieber über standardisierte
Protokolle wie LACP realisieren anstatt eine über proprietäre
Sonderlösung.

Die auf der Seite angepriesenen 60km mit 35 MBit wird man
aber nicht alleine mit der Trennung der Datenrichtungen
erreichen, der wesentlich größere Block ist ein neues MAC-
Protokoll. Bei 60 km werden die Latenzen so groß, daß
man mit dem normalen CSMA und Acknowledging eigentlich
keinen Blumentopf mehr gewinnen kann...

Gruß Alfred
NLange
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Beitrag von NLange »

Also das BFWA-Band ist ja gar nicht lizensiert. Im Grunde hat man da nur die Geschichte wiederholt: Wie früher bei grundstücksübergreifenden Funknetzen hat man ne Meldepflicht aber einen Nutzungsanspruch mit Unterlassungsanspruch an andere hat man nicht. Da ist man so oder so der Depp wenn einem die Konkurrenz reinstört. Ich persönlich hätte mir eine Lizensierung für 5,8 GHz gewünscht und hab damals sogar ne Eingabe bei der BNetzA gemacht aber auf ne kleine Wurst wie mich hört da ja eh niemand.

Das mit den drei Kanälen im Subband 2 höre ich jetzt das erste Mal - gilt das nur fürs Franzenland oder EU-weit?

Was du sagst mit den Hopping-Radaren hab ich mir auch genau so vorgestellt. Das hatten wir damals bei den AR5213 in den ersten L54ag ja auch so ähnlich. Bis das DFS damals auf den 2- und 3-Chippern gescheit lief hats gedauert (glaub das war LCOS 4.x damals)

Mich würde ja interessieren wo du ne Seite under Construction gefunden hast - kannste mir ja mal per PM schreiben. Ich will eigentlich gar nicht auf große Entfernungen hinaus sondern auf überschaubaren Distanzen - sagen wir mal 1 bis 10 km ordentliche Bandbreiten und vorallem stabile Links. Wenn man auf der Sendeseite nicht mehr zulegen kann muss man eben am anderen Ende draufsatteln. Zwar ändert man so nichts am SNR aber man hebt das Signallevel an und das bringt grad beim AR5414 nach meiner praktischen Erfahrung eine ganze Menge.

NStreme2 hat einen (leider wie du schon sagst propietären) Vorteil: Da ein Radio NUR sendet und ein Radio NUR lauscht kann man a) auf separaten Kanälen und b) auf unterschiedlichen Polarisationsebenen arbeiten (ich habe ganz interessante Ergebnisse mit schrägen Polarisationen bekommen)

Bei Richtstrecken arbeitet man noch in der Regel eh mit Zwillingspärchen, sodaß Proprietät zwar ärgerlich aber nicht hinderlich ist finde ich.
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alf29
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Beitrag von alf29 »

Moin,
Das mit den drei Kanälen im Subband 2 höre ich jetzt das erste Mal - gilt das nur fürs Franzenland oder EU-weit?
Gilt EU-weit. Vor einem knappen Jahr fühlte sich ein Wetterradar bei Paris von einem
(nicht-LANCOM-)AP gestört, der Hersteller dieses APs konnte aber nachweisen, daß er die
ETSI 301 893 erfüllt. Daraufhin sind die Franzosen zur EU bzw. zum ESTI gegangen und
haben mächtig Zoff gemacht. Da im Moment Wetterfrösche wegen globaler Erwärmung und
so ziemlich gute Karten haben (ist eine hoch politische Sache), hat die EU gedroht, die
europaweite Harmonisierung des 5 GHz-Bandes zurückzuziehen, wenn ETSI und die nationalen
Behörden nicht scheunigst spuren. Im Ergebnis gab es dann eine sehr kurzfristige Verordnung,
daß ein 11a-Gerät drei Kanäle bei 5,6 GHz auszusparen hat, wenn es nicht bestimmte Radare
mit variabler Pulsrate zu 99 (in Worten: neunundneunzig) Prozent erkennt. Das kann im Moment
aber niemand, zumal (Du rätst es...) die Testmuster noch gar nicht spezifiziert sind. Vielleicht in
einem Jahr mit der nächsten Revision der 301 893, bis dahin sind's nur noch 8 statt 11 Kanäle.

Auch wenn die Verordnung schonm ein paar Monate gilt, wird LCOS das erst mit der 7.60
umsetzen. Die nationalen Behörden haben zwar brav ihre Amtsblätter herausgegeben, aber
so richtig forcieren tun sie's nicht - weil sie wohl genau wissen, daß sie aufgrund der viel zu
kurzen Übergangsfristen einen Prozeß verlieren würden.
Mich würde ja interessieren wo du ne Seite under Construction gefunden hast -
www.nstreme2.com

Ansonsten habe ich nur ein paar Seiten von Mikrotik gefunden, wo aber nur der übliche
Whitepaper-Blabla draufsteht, aber keine Details, wie sie das MAC-Protokoll geändert haben.

Daß irgendetwas in dieser Art in absehbarer Zeit ins LCOS reinkommt, sehe ich ohnehin nicht -
wenn ich mir so anschaue, was ich so an Themen vor mir herschiebe ;-)

Gruß Alfred
NLange
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Beitrag von NLange »

Bei dem ganzen Verordnungswischiwaschi macht die ganze Funkerei bald keinen Spaß mehr... Ich hab mich auch mal diskret und auf verschlungenen Wegen erkundigt wie es in Deutschland so ausschaut mit realen Primärnutzern im 5-GHz-Band. Laut nicht bestätigten Aussagen betreibt hierzulande niemand mehr Radare oder Satelliten-Uplinks im 5-GHz-Band. Zumindest von der Bundeswehr, der Marine, dem DWD und SES Astra habe ich ein inoffizielles Nein bekommen.

Wie schaut das ganze denn eigentlich im 3,5-GHz-Band aus? Gibts da auch so idiotische Regulatorien? Schade daß die Aktivtechnik noch so exotisch und teuer ist, die Antennen sind schon recht günstig geworden. Die Lizenzen sind in manchen Gegenden auch schon für lau zu haben seit die großen Ersteigerer von damals recht leise geworden sind.

Beim Thema NStreme2 warst du schon bei den richtigen gelandet. Die .com-Seite ist entweder recht neu oder nie richtig hochgefahren, k.A. Du hast schon recht, die halten ziemlich hinter dem Berg was Details angeht. Auch wenn man sie nach EN 301 893 oder 302 502 fragt bekommt man immer nur die Aussage daß das alles fix und foxi im Atheros-Treiber drin wäre (als wärs damit schon getan). Deshalb bin ich bei denen auch sehr vorsichtig. Aber die Grundidee von NStreme2 ist schon nicht schlecht und soweit ich es noch durchschaue auch mit der 301 893 vereinbar.

Ich blicke bei Atheros sowieso nicht durch, wie viel vom DFS schon fertig in der Hardware implementiert ist, wie viel der Treiber mitbringt (Linux Binary/madwifi oder auch ath5k/ath9k) und was man im OS noch selbst stricken muss. Mich als Anwender interessiert auch mehr, daß die IP-Schicht ordentlich läuft. Den Ärger mit dem Antennenwagen hat man ja im Ernstfall sowieso, wie dein Beispiel mit den Franzosen zeigt. Von mir aus hätten die ruhig die Harmonisierung einstampfen können. Dann hätten wir evtl. unsere alte deutsche Allgemeinzuteilung zurückbekommen, die war in mancher Hinsicht besser :-D
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REPTILE
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Beitrag von REPTILE »

NLange hat geschrieben: Laut nicht bestätigten Aussagen betreibt hierzulande niemand mehr Radare oder Satelliten-Uplinks im 5-GHz-Band. Zumindest von der Bundeswehr, der Marine, dem DWD und SES Astra habe ich ein inoffizielles Nein bekommen.

da muss ich dich leider bremsen..... ka ob Astra C Band satelliten hat, aber es gibt noch mehr als Astra, wir aber u.a. auch im Intelsat zusammen und die haben ne menge C Band Satelliten, und haben auch hier in der nähe einen Teleport. Wobei du eh nicht den Uplink stören würdest, der C Band uplink arbeitet zwar im Bereich von ca 5.8 bis 6.6Ghz, aber erstens strahlst du nicht in den himmel und zweiten fällst dein WLAN popel signal da weiter nicht auf bei speisleistungen von über 1KW selbst bei kleinen C Band anlagen geht es mit ca 4W los. Und der Downlink den man theoretisch stören kann arbeitet aber im Bereich 3,4 bis 4,5Ghz somit fällt das auch weg.

Du siehst also das der Satelliten Service da eh ausen vor bleibt...
NLange
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Beitrag von NLange »

Wie ich schon geschrieben habe sind das inoffizielle Aussagen von Insidern. Ich denke ja auch, daß man Sat-Uplinks nicht stören kann mit terrestrischen Richtstrecken. Bei Radaren siehts schon anders aus aber da scheinen hierzulande keine mehr in dem Bereich zu laufen. Ich hatte auch rein aus Neugier mal rumgefragt bei allen, die da was laufen haben könnten. Die meisten haben ja auch gar nicht geantwortet.

Ich würde mir ein lizenzpflichtiges Band wünschen ohne großes regulatorisches Rumgehampel, mit günstigen Lizenzen, 5 Watt Sendeleistung, Unterlassungsanspruch gegen Störer und günstiger Hardware. Ich wäre ja für den Bereich im Subband 1. Wenn man seine eigenen Netze öffentlich anmelden täte könnte man Interferenzen mit anderen Nutzern recht einfach vermeiden. 5-GHz-Netze reichen eh nicht allzu weit, so könnte man das regional gut abgrenzen. So muss ein gestörtes Radar in Paris nicht Konsequenzen bis nach Flensburg haben...
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REPTILE
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Beitrag von REPTILE »

es gibt doch genug lizenspflichtige bänder 6 - 38Ghz ist da alles dabei.... haben z.b. auch eine 38Ghz stecke am laufen....
NLange
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Beitrag von NLange »

Ähm... "Günstige Hardware" stellt sich in meinen Augen bei so 50 bis 100 Euro für ein Funkmodul dar. 38-GHz-Richtstrecken sind da ein klein weng teurer... ;-)
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